Simens U 15, zweite UMTS-Generation.

foto: siemens
Wien - Der deutsche Elektrokonzern und Handyhersteller Siemens gibt sich trotz weit verbreiteter Vorbehalte gegenüber der dritten Mobilfunkgeneration UMTS für die neue Technologie zuversichtlich. Die dritte Handy-Generation (3G) wird ein Erfolg werden, sagte Siemens-Vorstandsmitglied und Chef der Siemens-Mobilfunksparte (ICM), Rudi Lamprecht, am Donnerstag in Wien. Bis Ende des Jahres 2003 erwartet Siemens 2 Mio. UMTS-Handykunden.

Jeder kann bis 2010

Bis Ende 2004 werde diese Zahl auf 12 Millionen UMTS-Kunden steigen, schätzt Lamprecht. 2005 sieht Siemens den Beginn eines 3G-Massenmarktes mit 40 Millionen UMTS-Usern weltweit. 2006 werde dann die 100-Millionen-Grenze überschritten werden, glaubt Lamprecht. Bis 2010 werde jedes neue Mobiltelefon dann UMTS-fähig sein. Die Verbreitung von UMTS werde nicht über Nacht passieren, sondern - wie bei GSM - einige Jahre dauern, so Lamprecht.

Siemens sieht sich indes nach eigenen Angaben als weltweit führender Ausrüster für den neuen Mobilfunkstandard UMTS. Weltweit seien derzeit 12 UMTS-Mobilfunknetze in Betrieb, sieben davon mit 1,3 Mio. Kunden habe Siemens in Kooperation mit dem asiatischen Partner NEC gebaut, berichtete Lamprecht.

Österreich weltweit Spitze

In der Region Österreich und Südosteuropa, die von der Siemens AG Österreich betreut wird, haben Siemen 9 von 18 Handynetzen gebaut, berichtete Siemens Österreich-Vorstand Franz Geiger. In Österreich wurden die UMTS-Netze von T-Mobile, tele.ring und Hutchison von Siemens ausgestattet. Österreich ist neben Japan weltweit das einzige Land, in dem bereits zwei UMTS-Netze (von Mobilkom Austria und Hutchison) kommerziell in Betrieb sind. Hutchison hat letzten Angaben zufolge zwischen 10.000 und 20.000 UMTS-Kunden, die Mobilkom gab Anfang Juni bekannt, mehr als 1.500 Kunden zu haben.

Bei Handys hat Siemens in Österreich einen Marktanteil von knapp 30 Prozent und liegt damit auf Platz zwei hinter dem Marktführer Nokia. Weltweit hält Siemens einen Marktanteil von 7 Prozent, der deutsche Hersteller hält damit Rang vier hinter Nokia, Motorola und Samsung.

Siemens hat heute sein zweites UMTS-Handy vorgestellt. Das neue Siemens "U15" ist kleiner als sein Vorgänger "U10", hat zwei integrierte Kameras mit Dreifachzoom und hoher Auflösung und für Videotelefonie, Videostreaming und Videodownloads einsetzbar. Das "U15" entspricht technisch in etwa dem Motorola "A835". Siemens kooperiert im Handybau u.a. mit Motorola.

Zu den Spekulationen über eine Neuausrichtung der Siemens-Handysparte und die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit einem asiatischen Handyhersteller wie NEC oder LG wollte Lamprecht auf APA-Anfrage keinen Kommentar abgeben. (APA)