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Maria Shriver, TV-Journalistin und Gouverneurs-Gattin
Foto: REUTERS/GARY HERSHORN

Der deutsche Titel von Maria Shrivers Selbsthilfebuch "Wenn ich das vorher gewusst hätte . . ." konnte nicht besser gewählt sein: Dass die tief im demokratischen Establishment verwurzelte Tochter von Eunice Kennedy Shriver, der Lieblingsschwester von John F. Kennedy, und des ersten Peace-Corps-Leiters und ehemaligen Vizepräsidentschaftskandidaten Sargent Shriver einmal als Frau eines republikanischen Gouverneurs Geschichte machen würde, hätte sie sich nicht träumen lassen.

Dabei fing alles so harmlos an: Maria und Arnold lernten einander bei einer Benefizveranstaltung, dem Robert F. Kennedy Celebrity Tennis Tournament, im August 1977 in Forest Hills in New York kennen und lieben. "Ich war ziemlich sicher, dass ich ihn heiraten würde", sagte sie später. "Ich habe seine Unabhängigkeit, Konzentration, Tatkraft und seinen Humor bewundert. Ich dachte mir, dass ein Leben mit ihm eine Herausforderung sein würde. Kein leichtes Leben, aber ein interessantes."

Erst 1985 machte der Bodybuilder und Filmstar aus Österreich der bereits arrivierten TV-Journalistin einen Heiratsantrag – laut Legende auf einem Ruderboot in der Mitte des Thaler Sees nahe Graz. Bei der Hochzeit in Hyannis auf Cape Cod gab sich der gesamte Kennedy-Clan die Ehre. Die Schleppe des Brautkleides war drei Meter lang, und die Hochzeitstorte wog 180 Kilo.

Marias und Arnolds Karrieren verliefen parallel – während sich der Terminator von einem Erfolg zum anderen hantelte, kletterte Maria auf der Leiter des Erfolges im TV-Journalismus: Zu ihren Gesprächspartnern zählten Fidel Castro (der Termin mit dem kubanischen Diktator musste allerdings verschoben werden, da eines ihrer Kinder seinen ersten Schultag hatte) und König Hussein von Jordanien; ein Interview mit der philippinischen Präsidentin Corazón Aquino brachte ihr einen von mehreren Medienpreisen.

Von der Königin der Talkshows, Oprah Winfrey, vor kurzem befragt, ob sie als Mitglied des Kennedy-Clans dazu erzogen worden sei, bei außerehelichen Eskapaden wegzuschauen, reagierte sie wütend: "Das geht mir auf die Nerven. Ich kenne den Mann, den ich geheiratet habe." Arnold fügte stolz hinzu: "Ich mache ihr gerne den Kaffee und wecke sie mit einem kleinen Kuss."

Die vier Kinder, Katherine Eunice (14), Christina Maria Aurelia (12), Patrick Arnold (10) und Christopher Sargent Shriver (6) müssen zu Hause helfen. Derzeit ist Maria, deren Rolle in Arnolds politischer Karriere nicht hoch genug eingeschätzt werden kann und die als "Hillary Schwarzenegger" tituliert wurde, von ihrem Job karenziert.

Egal, wie und auf welche Weise die eingefleischte Demokratin in ihrer Rolle als Kaliforniens First Lady politisch aktiv werden könnte – eines steht fest: "She will be back." (Susi Schneider, DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 9.10.2003)