Brasilien
Brasilien nimmt Großproduktion von angereichertem Uran auf
Minister Amaral: "Im Dienste der nationalen Souveränität" - Ab 2014 soll exportiert werden
Rio de Janeiro - Brasilien hat die Aufnahme der
Produktion von angereichertem Uran "in industriellem Ausmaß"
angekündigt. "Dieses Projekt offenbart die wissenschaftlichen
Fortschritte des Landes", sagte Wissenschafts- und
Technologieminister Roberto Amaral nach Medienberichten in Rio de Janeiro. Die Produktion werde bereits im nächsten Jahr
beginnen und im "Dienste der nationalen Souveränität" stehen,
erklärte der Minister.Weltweit Nummer Sieben
Laut Amaral ist Brasilien erst das siebente Land weltweit, das die
Technologie der Uranproduktion durch die moderne Technologie der
Ultrazentrifugation beherrscht. Die anderen Länder seien Russland,
Japan, China, Deutschland, die Niederlande und Großbritannien.
Frankreich und die USA benutzten das als "veraltet" geltende System
der Gasdiffusion.
"Nuklear-Industrien Brasiliens"
Bis 2010 will Brasilien den Angaben zufolge 60 Prozent des Urans
produzieren, das zum Betrieb der Atomkraftwerke Angra I und Angra II
im Land Rio de Janeiro nötig ist. Von 2014 an will das
südamerikanische Land dann in der Lage sein, "überschüssiges" Uran zu
exportieren. Die Produktion soll von den seit 15 Jahren bestehenden
Staatsunternehmen "Nuklear-Industrien Brasiliens" (INB) übernommen
werden. Sie soll nur zivilen Zwecken dienen und auch nicht zum
Betrieb der für 2020 geplanten Atom-U-Boote benutzt werden. Brasilien
hat nach eigenen Angaben die drittgrößten Uran-Reserven der Welt. (APA/dpa)