Martins da Cruz betonte, er habe sich zu diesem Schritt entschlossen, obwohl er sich keiner Schuld bewusst sei: "Mein Gewissen ist rein." Er sei bereit, "alles" für sein Land zu opfern, sagte der zurückgetretene Minister. Allerdings habe er nicht das Recht, die gleichen Opfer von einer 18-Jährigen zu verlangen, "die sich im Mittelpunkt dieser Auseinandersetzung befindet". Die Vorwürfe gegen ihn seien unbegründet, er habe sich keine "Unregelmäßigkeit" zuschulden kommen lassen.
Sonderregelung
Wegen des von einem privaten Fernsehsender enthüllten Skandals war vergangene Woche bereits Bildungsminister Pedro Lynce zurückgetreten. Er soll auf Drängen von Martins da Cruz dessen Tochter den Studienplatz ohne die sonst notwendige Aufnahmeprüfung und ohne Berücksichtigung ihres nicht ausreichenden Notendurchschnitts verschafft haben. Nach portugiesischem Recht gibt es für jene nämlich eine Sonderregelung, mit der sie die Zulassungsbeschränkungen und -prüfungen umgehen können, wenn sie ihr letztes Schuljahr im Ausland verbracht haben. Der bisherige Außenminister war bis zu seinem Amtsantritt im April vergangenen Jahres Botschafter in Spanien, seine Tochter hat ihre Schulausbildung aber in Lissabon abgeschlossen.