Noch mehr stören ihn allerdings Frankreichs Planungen für ein Budgetdefizit von 3,6 Prozent des BIP im kommenden Jahr: Von der EU-Kommission, die Mittwoch offiziell die Verletzung des Stabilitätspakts durch Frankreich feststellen wird, forderte Grasser ein striktes Vorgehen "ohne Flexibilität".
Grasser will auch kleine Scheine
Grasser unterstützte vehement die neu erhobene Forderung des amtierenden Ecofin- Ratspräsidenten und italienischen Finanzministers Giulio Tremonti, nach Einführung eines Ein-Euro-Scheines. Bei den übrigen Eurostaaten stieß der Wunsch zwar auf keinen direkten Widerstand – doch mehr als den Auftrag für eine EZB-Studie konnten die beiden ihren Amtskollegen nicht abringen. Der Deutsche Hans Eichel betonte in Erinnerung an die seinerzeit schwierige Einigung auf die bestehende Euro-Stückelung: "Änderungen sollte es erst geben, wenn es sich als absolut unerträglich herausstellen sollte, was beschlossen wurde."
Zurückhaltend war Eichel auch in der Frage, ob gegen Frankreich, das in seinem Budgetentwurf für 2004 im dritten Jahr in Folge ein Defizit über 3,0 Prozent und damit einen Bruch des Stabilitätspakts einplant, nun ein EU-Bußgeldverfahren eingeleitet werden sollte. Eichel glaubt, dass eine gemeinsame Lösung, ausgehandelt von Paris, der EU- Kommission und den Eurostaaten, "am Schluss die größte Glaubwürdigkeit für den Stabilitätspakt schafft".
"Glaubwürdigkeit"