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Für Reisende noch keine Auswirkungen spürbar

APA/GINDL
Wien - Die Eisenbahnergewerkschaft (GdE) hat am Montag plangemäß mit ihren Protestmaßnahmen gegen die Regierungspläne zur Bahnreform begonnen. Mehr als 47.000 Eisenbahner sind dazu aufgerufen, bis auf weiteres Überstundenleistungen zu verweigern und nur noch "Dienst nach Vorschrift" zu verrichten.

Züge verkehren planmäßig

Auswirkungen des Überstundenboykotts sind noch keine spürbar. "Sämtliche Züge der ÖBB - im Güter- und Personenverkehr - verkehren planmäßig", teilten die ÖBB am Montagvormittag mit. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass es durch die Maßnahmen erst Mitte der Woche zu ersten Verzögerungen im Bahnverkehr kommen wird. Der Personenverkehr wird nach Meinung der GdE erst Mitte nächster Woche betroffen sein, die ÖBB selbst rechnen hier erst gegen Ende des Monats mit Verzögerungen.

Anzeichen für eine Annäherung im Konflikt zwischen Regierung und Gewerkschaft gibt es noch keine. "Herr Kukacka ist weiter kein Partner der Eisenbahnergewerkschaft", einen Termin mit Verkehrsminister Hubert Gorbach gebe es nach wie vor keinen, hieß es am Montag in GdE-Kreisen. Am Vormittag werden Verkehrsstaatssekretär Helmut Kukacka (V) und VP-Generalsekretär Reinhold Lopatka in einer PK zur ÖBB-Reform Stellung nehmen.

Geplante Eingriffe

Die Eisenbahner protestieren vor allem gegen die geplanten Eingriffe in privatrechtliche Dienstverträge. Nach den vergangene Woche präsentierten Reformplänen sollen unter anderem der bestehende Kündigungsschutz gelockert und die automatischen Gehaltsvorrückungen und Sonderurlaube abgeschafft werden. Außerdem sollen die Bundesbahnen in mehrere Aktiengesellschaften geteilt werden und bis zum Jahr 2010 rund 12.000 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen müssen.

Verkehrsminister Gorbach zeigte sich zuletzt weiter gesprächsbereit, beharrt aber auf den Eckpunkten der Reform. Die ÖBB-Gewerkschaft schloss zuletzt auch einen Streik nicht mehr aus. (APA)