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Auf die Partei des Päsidenten Gonzalo Sanchez de Lozada wurde ein Anschlag verübt

Foto: Reuters/Mercado
La Paz - Bei einer Bombenexplosion im Büro der regierenden Nationalen Revolutionären Bewegung Boliviens sind in der Nacht zum Samstag nach Medienberichten drei Passanten verletzt worden. Durch die Wucht der Detonation gingen in La Paz Fensterscheiben in umliegenden Gebäuden zu Bruch.

Der stellvertretende Innenminister Jose Luis Harb sprach von einem "feigen und kriminellen" Akt. Er machte indirekt die Anführer der wochenlangen Proteste gegen die Regierung von Präsident Gonzalo Sánchez de Lozada für den Anschlag verantwortlich. Die Verhängung des Ausnahmezustandes werde nicht mehr ausgeschlossen, meldeten nationale Medien.

Die Gewerkschaften und andere Organisationen kündigten unterdessen die Verschärfung ihres Kampfes gegen die geplante Ausfuhr von Erdgas über einen chilenischen Pazifikhafen in die USA und nach Mexiko an. Sánchez de Lozada sei angesichts der sozialen und politischen Forderungen der Bevölkerung "taub" und müsse zurücktreten.

Tagelange Proteste

Die bolivianische Stadt war in den vergangenen Tagen nicht zur Ruhe gekommen. Am Donnerstag wurden bei Zusammenstößen zwischen Studenten und Polizisten mindestens zehn Menschen verletzt. Tagelang hatte es Proteste gegeben.

Mit einem landesweiten Generalstreik und Straßenblockaden wollten die Gewerkschaften ihrer Forderung nach einem Rücktritt des Präsidenten Nachdruck verleihen. Die bolivianischen Bauern und Gewerkschafter werfen der Regierung einen "Ausverkauf des nationalen Reichtums" vor und kritisieren die ihrer Ansicht nach zu geringen Gewinnspannen für den Andenstaat. (APA/dpa)