Britische Expertengruppe: Auffrischimpfungen gegen Hepatitis A nicht unbedingt nötig
Redaktion
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London - Auffrischimpfungen gegen Hepatitis A sind nach
Ansicht einer britischen Expertengruppe bei gesunden Menschen nicht
nötig. Bisher gebe es keine Daten dafür, dass nach Abschluss der
Grundimmunisierung Nachimpfungen bei solchen Personen erforderlich
seien, schreibt der Londoner Virologe Jangu Banatvala in der
Fachzeitschrift "The Lancet". Selbst wenn spezifische Antikörper
nicht mehr nachweisbar seien, könne das Immungedächtnis des Körpers
bis zu 25 Jahre Schutz vor der Krankheit bieten.
Daten zeigen dem Mediziner zufolge, dass noch mehr als zehn Jahre
nach Abschluss der Grundimmunisierung Antikörper vorhanden seien. Es
gebe zunehmend Hinweise dafür, dass das Immungedächtnis auch dann
noch Schutz biete, wenn Antikörper nicht mehr nachweisbar seien.
Vorläufige Ergebnisse von Studien deuten laut Banatvala sogar darauf
hin, dass sich schon nach einer einzigen Impfung ein Immungedächtnis
bilde. Daher könne die Grundimmunisierung vermutlich auch nach einer
auf die erste Impfung folgenden, längeren Unterbrechung fortgesetzt
werden. Hierzu seien jedoch weitere Studien erforderlich.
Weltweit werden jährlich etwa 1,4 Millionen Fälle von Hepatitis A
bekannt. Die tatsächliche Zahl der Erkrankungen liegt möglicherweise
zehn Mal höher. In Deutschland empfiehlt das Robert-Koch-Institut
Impfungen für Angestellte von Kindertagesstätten, medizinisches
Personal und Reisende in bestimmte Regionen. Die Grundimmunisierung
besteht aus zwei bis drei Impfungen. Wie lange der Impfschutz anhält,
ist bisher nicht bekannt.
(APA/AP)
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