Entlang von Straßen werden seit Jahren Zäune und Durchlässe errichtet, die den Fröschen und Kröten ein sicheres Überqueren ermöglichen sollen. Uneinig waren sich die Experten bisher aber, welche Baumaterialien und Arten von Durchlässen dafür besonders geeignet seien. Ein Brennpunkt der Auseinandersetzungen waren die hohen Kosten für die Straßenerhalter. Ziel der Studie des Landes Steiermark war es, hier wissenschaftlich untermauerte Erkenntnisse zu bringen, so Peter Sixl, ein Initiator des Projekts: "Das Ergebnis zeigt, dass es einfache und günstige Lösungen gibt, die gleich effizient sind wie die teuren."
Versuchsstrecke
Als Versuchsstrecke wurde die Landesstraße L 406 im Gemeindegebiet in Schönegg bei Pöllau ausgewählt. Sie trennt zwei stark frequentierte Laichplätze. Seit Jahren gab es hohe Verluste bei den Wanderungen der Tiere, hieß es seitens der Ökologen. Für das Projekt wurden im Jahr 2001 auf 1.000 Metern Straße 17 Tunnels und über 1.800 Meter Zaun aus verschiedenen Holz-, Metall- und Kunststoffarten eingebaut. Forscher des Joanneum Research beobachteten mit Kameras die Tiere bei den Wanderungen und nahmen Temperatur, Restlichtmenge, Niederschlag und Luftdruck vor und in den Durchlässen auf. Bei durchschnittlichen Bedingungen konnte kein Unterschied in der Akzeptanz der Tunnel festgestellt werden. Nur bei außergewöhnlich trockenen Bedingungen vor und während der Wanderungszeit hat man 2002 bei den größeren Tunnels eine bessere Akzeptanz festgestellt, so Ernst Wildling von Joanneum Research.
Seitens der Straßenplaner wurden die Kosten für die Durchlässe präsentiert: Sixl konnte große Preisunterschiede darlegen. Zuletzt errichtete Schutzmaßnahmen kosteten etwa bis zu 600.000 Euro pro 1.000 Meter, die günstigsten Lösungen gäbe es aber schon um unter 100.000 Euro, so Sixl. Im Vergleich dazu koste ein Straßenkilometer etwa 500.000 Euro. Verständlicherweise hoffen die Straßenerhalter, dass der Gesetzgeber reagiere und die billigeren Bauformen zulasse.
Offensichtlich interner Streit