Höhere Kosten
Zur Begründung dieser Erwartung führt Edelsbrunner - ähnlich wie die Autohändler - die höheren Kosten an, die auf die Markenwerkstätten durch die neuen Verträge mit den Herstellern zukommen. Ab heute hat zwar jede Werkstätte das Recht, Vertragspartner einer Automarke zu werden - aber nur, wenn bestimmte Standards erfüllt werden. Dazu gehören teure Spezialwerkzeuge, Fachliteratur und teils umfangreiche Ausbildungsgänge für die Beschäftigten. Alles in allem, schätzt Edelsbrunner im Gespräch mit der APA, belaufen sich diese Kosten für einen Neueinsteiger auf 150.000 bis 500.000 Euro. Die Betriebe müssten diese, um zu überleben, auf die Konsumenten abwälzen.
Edelsbrunner erwartet zwar, dass die meisten Autohäuser, die ihren Händlervertrag verloren haben, als Werkstätten für die bisher vertretene Marke weiterarbeiten. Der von manchen erwartete starke Zuzug neuer Markenwerkstätten werde aber so nicht eintreten: Viele freie Werkstätten, die ursprünglich vorgehabt hatten, sich um einen Markenvertrag zu bemühen, schreckten nun doch vor den hohen Investitionskosten zurück. Ähnliches gelte für Kfz-Technik-Betriebe, die mit dem Gedanken gespielt hatten, für eine zweite Marke zu arbeiten. "Schon wegen der hohen Investitionen werden das nicht sehr viele machen. 45 Prozent unserer Mitglieder sind Kleinbetriebe mit weniger als vier Mitarbeitern."
Information kostet
Was die markenunabhängigen Werkstätten betreffe, so hätten diese zwar nun das Recht, von den Herstellern alle für die Reparatur notwendigen Informationen zu bekommen. Aber auch dafür werde natürlich ein Preis verlangt. Allenfalls die verstärkte Verwendung so genannter Identteile - Ersatzteile ohne Marken-Logo - könnte eine gewisse Verbilligung bringen, glaubt Edelsbrunner. Dieses Geschäft werde aber hauptsächlich von den Autohäusern gemacht.