Zwischenbilanz der Kampagnen für Ute Bock: Das Wohnprojekt der Flüchtlingshelferin konnte vorerst vor dem Konkurs bewahrt werden, der Betrieb ist bis Weihnachten gesichert. Insgesamt wurden 56.300 Euro für obdachlose AsylwerberInnen eingespielt. Jetzt sollen der Bund und die Stadt Wien die Spendensumme verdoppeln.

montage: derStandard.at
Wien - Eine Verdopplung der Spendenerlöse von "Bock auf Bier" und "Bock auf Kultur" durch die Bundesregierung fordern die OrganisatorInnen der Flüchtlingskampagne in einer Aussendung vom Dienstag. "Die Flüchtlinge des Wohnprojektes von Ute Bock sollen gleich mit einem guten alten österreichischen Brauch vertraut gemacht werden", wird das Anliegen begründet.

Zwischenbilanz

Das Wohnprojekt der Flüchtlingshelferin Ute Bock habe man vor dem Konkurs bewahren können, der Betrieb ist nach Angaben der Initiative bis Weihnachten gesichert. Insgesamt wurden 56.300 Euro für obdachlose AsylwerberInnen eingespielt. Einen wichtigen Beitrag habe man auch zur Information einer breiten Öffentlichkeit über die "menschenfeindliche Flüchtlingspolitik der Bundesregierung" geleistet.

"Neue Stolpersteine"

Das Problem sei aber nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben. "Die UnterstützerInnen von Frau Bock haben das Schiff durch den Sturm gerudert, aber es ist noch immer kein Land in Sicht", verweist eine Sprecherin auf die Versäumnisse von Bund und Länder. "Es ist nicht einzusehen, dass Frau Bock das Versorgungsproblem in Wien lösen soll". Durch den Fall der so genannten Asylrichtlinie" erwartet die Initiative zwar eine Entspannung der Versorgungs-Krise, doch bringe die Novelle des Asylgesetzes eine Reihe von "neuen Stolpersteinen für Flüchtlinge" mit sich.

Weitere Charity-Aktionen

Vorsichtshalber basteln die HelferInnen an weiteren Charity-Aktionen: Im Oktober startet der Verkauf des "Ute Bock-Biers", das von der Brauerei Ottakringer als Sonderedition abgefüllt wurde. Beim Viennale-Filmfestival wird mit dem ermäßigten Sechsertragerl Kinokarten "Six-Bock" mehr als ein Euro für das Wohnprojekt gespendet. Und noch immer kommen neue Lokale dazu, die bei "Bock auf Bier" teilnehmen möchten.

"Strassers Bier"

Besonders bedanken sich die OrganisatorInnen bei allen, die ehrenamtlich und kostenlos zum Gelingen beigetragen haben, sowie bei allen BesucherInnen für ihre Bereitschaft, anstelle der Republik einzuspringen. Jetzt sei die Politik gefordert: Sowohl die Bundesregierung als auch die Stadt Wien sollen endlich im Rahmen des Rechtsstaates agieren und die menschenwürdige Versorgung aller AsylwerberInnen übernehmen. Denn, so die OrganisatorInnen: "Eigentlich ist Asylpolitik ja Strassers Bier". (rasch/red)