Greenpeace-Aktion gegen Kosmetikprodukte in Hallein
Umweltorganisation protestierte vor Österreich-Sitz Johnson & Johnson gegen Penatencreme
Redaktion
,
"Keine Verbreitung von Risiko-Chemie" - Unter
diesem Motto hat die Umweltorganisation Greenpeace heute, Dienstag,
vor dem Österreich-Sitz von Johnson & Johnson in Hallein (Tennengau)
protestiert. Produkte der Kosmetik-Firma wie "Penaten Baby
Pflegecreme Gesicht und Körper" sollen Methyldibromo Glutaronitril
(MDGN) enthalten, das als der am häufigsten Kontaktdermatitis
verursachende Konservierungsstoff gilt. 20 Umweltaktivisten
errichteten eine acht Kubikmeter große symbolische Dose mit den
Produkten "Penaten", "bebe young care" und "Fenjal Body milk" -
Zwischenfälle gab es keine.
Penaten-Rezeptur soll erst in einem halben Jahr geändert werden
Johnson & Johnson hatte vergangene Woche bekannt gegeben, dass die
Rezeptur der belasteten Penaten Babycreme erst in einem halben Jahr
geändert werden soll. "Johnson & Johnson meint offenbar, Babys
könnten dem Risiko-Stoff ein weiteres halbes Jahr lang ausgesetzt
werden. Das ist der Gipfel der Verantwortungslosigkeit. Die Risiken
sind seit über zehn Jahren bekannt. Es gibt keine Rechtfertigung,
einen solchen Stoff weiterhin zu verwenden", so Greenpeace-Sprecherin
Nina Thüllen.
Protestpostkarten der Geschäftsführung überreicht
Um die Ablehnung durch die Konsumenten zu veranschaulichen, wollte
Greenpeace mehr als 2.000 Protestpostkarten, die bei der
Umweltorganisation in den vergangenen Tagen eingegangen sind der
Geschäftsführung überreichen. "Gerade wenn es um ihre eigene
Gesundheit und die Gesundheit ihrer Kinder geht, wollen die Menschen
Sicherheit", meint Thüllen. "In nur einer Woche haben über 3.500
Menschen bei Greenpeace die Liste mit den Risiko-Produkten sowie
Alternativen angefordert."
Verbot von MDGN in so genannten Leave on Produkten beschlossen
Erste Reaktionen zeigen die Drogeriemarktkette dm und die
Supermarktkette Spar, die die "Penaten Baby Pflegecreme Gesicht und
Körper" vorerst aus dem Sortiment genommen haben. Die Firma Schlecker
kündigte nach einer Greenpeace-Aktion in einem ihrer Grazer
Drogeriemärkte an, die Lieferanten ihrer Eigenmarke "Rilanja"
anzuschreiben, um "die Möglichkeit der Ersetzung von MDGN durch
andere Substanzen abzufragen". Während Johnson & Johnson zu mauern
versuche, hat die EU Kommission das Verbot von MDGN in so genannten
Leave on Produkten (Cremes u.ä.) vergangene Woche endgültig
beschlossen. (APA)
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