WBG-Verkauf mit Fragezeichen
Zum Verkauf stehen die Buwog (19.854 Wohnungen), die Linzer WAG (22.097 Wohnungen), die ESG (12.509 Wohnungen) und die EBS (3234 Wohnungen). Ob die WBG mit 4581 Wohnungen mitverkauft werden kann, steht noch nicht fest. Weil weniger als 0,1 Prozent im Eigentum einer Genossenschaft sind, hat ein Wiener Magistrat jüngst per Bescheid festgelegt, dass die WBG wieder gemeinnützig ist und damit nicht mitverkauft werden könne.
Im Zuge der Verkaufsvorbereitungen wurden 2001 alle fünf Gesellschaften von gemeinnützigen zu gewerblichen Bauträgern. Der Bescheid wird nun beim Höchstgericht angefochten. Buwog- und WAG-Aufsichtsratschef Ernst Karl Plech ist über den Bescheid des Magistrats erstaunt, könne aber keine Stellung abgeben, wie er im STANDARD-Gespräch sagt. Denn der Bescheid werde zwar öffentlich diskutiert, er habe ihn aber noch nicht bekommen.
900 Millionen Euro Verkaufserlös
Neben zahlreichen deutschen Immobilienfonds hat auch ein Konsortium aus Wiener Städtischen, Immorent, Hypo OÖ, Raiffeisen-Landesbank OÖ, Immofinanz, Generali und eventuell noch Raiffeisenbanken anderer Bundesländer ein Interesse am Kauf. Die Anteilsaufteilung steht noch nicht fest. Die Städtische wäre bereit, 100 bis 110 Mio. Euro zu investieren und damit einen Anteil von zehn bis 15 Prozent zu übernehmen.
Der erwartete Verkaufserlös liegt bei 900 Mio. Euro bis zu einer Mrd. Euro. Sollte der Verkauf nicht den erwarteten Geldsegen bringen, kann Lehman die Verbriefung der Mieteinnahmen vorschlagen. Dabei würden die Gesellschaften ihre Nettomieteinnahmen an einen Trust verkaufen. In diesem so genannten Sekurisationsverfahren treten die Wohnbaugesellschaften quasi ihr Recht auf den Erhalt der Mieten für bis zu 30 Jahre ab. Der Trust kann sich wiederum am Kapitalmarkt durch die Begebung von Anleihen refinanzieren.
Lukrative Verbriefung