Wien - "Endstation Lungenemphysem": Kommt es in Folge schwerer chronischer Schäden an den Bronchien schließlich zu einer Lungenblähung, gibt es derzeit für die Patienten praktisch nur noch Sauerstoff als Hilfe. Doch bei einem Teil der Betroffenen kann eine chirurgische Reduktion den Lungenvolumens eine Besserung langanhaltend herbeiführen, erklärte Dr. E. W. Russi von der Universitätsklinik Zürich.

Die Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von Lungen-Volumen-Reduktions-Chirurgie. Sie kommt vor allem in Frage für Patienten, bei denen die Lungenflügel schon so überbläht sind, dass sie nur noch wenig "neue" Luft hinein bekommen und ihnen die geringste körperliche Anstrengung Probleme bereitet. Im Endeffekt kommt es bei diesen Personen schließlich zum Ersticken bzw. zum Versagen des Herzens, das verzweifelt gegen die mangelnde Sauerstoffversorgung über die Lunge ankämpft.

Bilanz

Russi und seine Kollegen führten in den vergangenen siebeneinhalb Jahren bei 183 Patienten mit Emphysem solche Eingriffe durch. Das Durchschnittsalter betrug 64 Jahre. Alle drei Monate wurde schließlich ihre Belastbarkeit in einem Gehtest überprüft.

Der Chirurg: "Die Eingriffe verbesserten die Kurzatmigkeit und die Lungenfunktion über einen Zeitraum von bis zu 3,5 Jahren, bei manchen Patienten blieb dieser Zustand auch 4,5 Jahre erhalten. Nach fünf Jahren waren noch 71 Prozent der Patienten am Leben.

Das Lungenemphysem mit einer fortschreitenden Abnahme der Elastizität des Gewebes ist eine Krankheit, die mit der Zeit immer schlechter wird. Wird das Lungenvolumen durch Entfernung von Teilen der Lungenflügel verringert, kann das schwer geschädigte Organ offenbar wieder besser funktionieren. Es wurde offenbar von unnötigem "Ballast" befreit. (APA)