Wien - Der Wiener Bürgermeister und stellvertretende SPÖ-Chef Michael Häupl sieht in den unter den Erwartungen gebliebenen Zuwächsen der ÖVP und den massiven Stimmenverlusten der FPÖ bei den Landtagswahlen in Oberösterreich und Tirol "einen klaren Denkzettel gegen die Politik der schwarzblauen Bundesregierung. Turbulenzen innerhalb der ÖVP-FPÖ-Koalition sind vorprogrammiert", meinte Häupl am Sonntag in einer Aussendung. "Diese Ergebnisse werden neue Diskussionen über die Stabilität und die Arbeitsfähigkeit der Bundesregierung auslösen", erwartet der Wiener SPÖ-Vorsitzende.

Alle Erwartungen übertroffen

Die Ergebnisse der SPÖ hätten "alle unsere Erwartungen übertroffen. Ich freue mich für meine Freunde in den beiden Bundesländern, deren ausgezeichnete Arbeit von den Wählerinnen und Wählern eindrucksvoll honoriert wurde", sagte Häupl. Seit dem Regierungsantritt von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) habe die SPÖ bis auf eine Ausnahme bei allen Wahlen zugelegt, während die FPÖ bei allen Wahlen verloren habe, resümierte der Bürgermeister. Die FPÖ wird sich seiner Ansicht nach "überlegen müssen, wie sie ihre Zukunft sichern will". Das Wahlergebnis wertete Häupl in Anspielung auf die Voest-Privatisierung auch als "klare Aussage, dass man österreichisches Gut nicht verscherbeln soll" und dass man Politik nicht über die Köpfe der Menschen hinweg machen könne. (APA)