Rio de Janeiro - Eine Serie verheerender Waldbrände bedroht zur Zeit in Brasilien mehrere Nationalparks in sechs Bundesstaaten. Am kritischsten war die Lage nach Medienberichten vom Mittwoch im Nationalpark "Jalapao" im nördlichen Bundesstaat Tocantins. In acht Tagen hätten die Flammen dort 110.000 Hektar in Mitleidenschaft gezogen. Das seien rund 70 Prozent des gesamten Naturschutzgebiets, hieß es. "In einigen Fällen ermitteln wir und die Polizei wegen des Verdachts von Brandstiftung", meinte ein Sprecher der Umweltbehörde Ibama zu den möglichen Ursachen der Brände.

Die Bekämpfung des Feuers wird in Tocantins den Angaben zufolge außer von starken Winden auch von den im Nationalpark lebenden Indios behindert. Die Ureinwohner hätten die Teams der Feuerwehr und der Umweltbehörde Ibama angegriffen, weil sie eine Invasion ihres Territoriums befürchteten.

In einem anderen Nationalpark von Tocantins, dem "Parque do Araguaia", verwüsteten die Flammen rund 50.000 Hektar. "Wenn es nicht bald regnet, sehe ich für die Tier- und die Pflanzenwelt hier schwarz", meinte ein Feuerwehrsprecher von Tocantins. (APA/dpa)