Berlin - Immer mehr Kinos weltweit rüsten auf digitale Projektionstechnik um, geht aus einer Studie der Filmförderungsanstalt in Berlin (FFA) hervor, die die Auswirkungen der digitalen Technik auf die Kinobranche untersucht. Bisher sind etwa 140 Kinos weltweit mit digitaler Projektionsfläche ausgestattet, laut FFA ein beachtlicher Zuwachs zu einer Anzahl von 40 Kinos Anfang 2002.

Auf der FFA-Webseite steht unter dem Titel "Majors planen digital roll-out..." mehr. Auch, dass von einem Ende des analogen Filmes noch lange nicht die Rede sein kann, da unter anderem noch einige technische Standards festzulegen sind. In den USA und England stünden 400 Kinos kurz vor der Erweiterung mit digitaler Projektionstechnik, in China 100 Kinos.

Der erste Spielfilm, der komplett digital produziert und vorgeführt wurde, entstand 1998 unter dem Titel "The Last Broadcast". Seitdem steigt die Anzahl digital produzierter Spielfilme von Jahr zu Jahr kontinuierlich, auch wenn die digitale Projektion in Kinos noch zur Ausnahme gehört.

Verfügen Kinobetriebe über einen digitalen Projektor, werden sie derzeit noch mit DVD oder anderen Speichermedien bestückt. In nur wenigen Fällen werden Satelliten oder Breitbandkabel für die Übertragung eingesetzt. Die großen Studios haben sich jedoch für das digitale Kino entschieden. So will Disney laut Studie in diesem Jahr bis zu 75 Prozent seines Etats in digitale Filme investieren und ab 2004 ausschließlich digital produzieren.

In den USA wird das digitale Kino vor allem von George Lucas propagiert. Seine Firma hat das Zertifizierungsverfahren THX für digital ausgestattete Kinos entwickelt. Seine Ankündigung, den Spielfilm "Episode II" der neuen "Starwars"-Trilogie in digital ausgestatteten Kinos früher aufführen zu lassen als in konventionellen, veranlasste eine Reihe Kinobetreiber zu einer Investition in die neue Technologie. Trotzdem bedauert Produzent Rick McCallum die schleppende Entwicklung. Er wünscht sich, "Episode III" im Jahr 2005 in den USA schon in 5.000 digitalen Kinos zu starten.

Kleines P.S.: Ginge es nach der Logik der Majors, wären auf dem Musiksektor schon lange keine Vinyl-Schallplatten mehr am Markt. (APA/dpa)