Nur fünf Prozent der Internet-User gehören derzeit der "60+"-Generation an. Um auch älteren Menschen mit weniger PC-Erfahrung den Zugang ins Netz zu erleichtern, haben der Österreichische Seniorenrat und die Telekom Austria eigene Produkte entwickelt. Vorgestellt wurden sie heute, Mittwoch, in Wien zusammen mit einer eigens für ältere Menschen designten Website.

"Die Hälfte der Kaufkraft"

"Ein Drittel der Österreicher ist älter als 50 Jahre. Diese Gruppe hat aber die Hälfte der Kaufkraft", sagte der Präsident des Seniorenrates, Karl Blecha. Deshalb sei es dringend nötig, dass ältere Menschen von der PC-Industrie nicht mehr stiefmütterlich behandelt werden, was derzeit noch ihre Entfaltungsmöglichkeiten hemmt.

Laut dem Zukunfts- und Trendforscher Matthias Horx entsteht eine neue "ältere Generation". Die "Silver Surfer" hätten zwar Zeit, um ins Netz zu gehen, Technik und Bedienung sind aber sehr oft auf jüngere Menschen zugeschnitten. Dies könne zu einer zwei Klassen-Gesellschaft führen, wenn die Industrie nicht rechtzeitig geeignete Hard- und Software anbietet.

StartBox

Wer einfach nur surfen und E-Mails verschicken will, kann sich für die StartBox entscheiden. Ein kleiner Kasten mit Telefonverbindung wird einfach an den Fernseher angeschlossen. Die Bedienung erfolgt über eine Funk-Tastatur. Für diesen Internetzugang sind keine PC-Kenntnisse nötig, so Telekom-Vorstand Rudolf Fischer. Die StartBox hat zwar einen Druckeranschluss, up- und downgeloaded kann aber nicht werden. "Unter 150 Euro" - die Schätzungen liegen bei 100 bis 130 Euro - soll das Kästchen kosten.

Wer einen vollwertigen PC sein Eigen nennen will, kann sich für das Aon Sorgenlos Paket entscheiden. Computer, Monitor und Drucker werden geliefert und von einem Techniker installiert. Die exakte Hardwarekonfiguration steht noch nicht fest, der Preis soll laut Fischer "unter 1.150 Euro" liegen. Wie die StartBox soll das Angebot ab Mitte November erhältlich sein.

Ab 1.Oktober

Speziell für Senioren wurde die Site http://www.seniorkom.at konzipiert, die ab 1. Oktober online gehen soll. Neben der Übersichtlichkeit wurde besonderer Wert auf regionale Inhalte gelegt, erklärte Echonet-Geschäftsführer Marcin Kotlowski. Menschen mit Sehbehinderung können etwa den Kontrast individuell wählen. Alle Inhalte können als Braille-Ausgabe abgerufen werden, auch eine Tonwiedergabe ist möglich.(APA)