Angehöriger der US-Luftwaffe der Spionage für Syrien beschuldigt
24-Jähriger soll Dokumente von Insassen des US-Hochsicherheitslagers in Guantanamo weitergegeben haben
Redaktion
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Washington - Ein Angehöriger der US-Luftwaffe wird der
Spionage für Syrien beschuldigt. Der 24-Jährige hat nach Angaben des
Verteidigungsministeriums versucht, geheime Dokumente und mehr als
180 Notizen von Insassen des US-Hochsicherheitslagers in Guantanamo
(Kuba) an Syrien weiterzugeben, berichtete die "Los Angeles Times" am
Mittwoch. Ahmad al-Halabi sei in Guantanamo neun Monate als
Übersetzer für die Taliban- und El-Kaida-Gefangenen tätig gewesen.
Der am 23. Juli festgenommene al-Halabi werde derzeit auf einem
Luftwaffenstützpunkt in Kalifornien festgehalten. Die bei ihm
gefundenen Dokumente enthielten dem Bericht zufolge auch eine Karte
des Lagers und Flugwege der Militärflugzeuge, die auf Guantanamo
verkehren. In 32 Fällen werde gegen ihn ermittelt, unter anderem
wegen Spionage und Unterstützung des Feindes. Bei einer Verurteilung
könne er mit dem Tod bestraft werden. Al-Halabi habe sich bei einer
Anhörung vor einem Militärgericht für nicht schuldig erklärt.
Weiterer Verdächtiger
Am 10. September war ein islamischer Geistlicher der US-Armee nach
seiner Rückkehr von Guantanamo in Miami festgenommen worden. Der Mann
habe geheime Unterlagen in seinem Besitz gehabt. Nach Angaben des
Luftwaffensprechers Major Michael Shavers haben beide Männer zur
gleichen Zeit in Guantanamo gearbeitet. Noch sei es unklar, ob es
eine Verbindung zwischen den Fällen gebe.
Das US-Militär führt nach US-Medienangaben derzeit eine
Untersuchung über mögliche Sicherheitslücken in Guantanamo durch, wo
über 600 Personen - die meisten als Taliban-Kämpfer oder Mitglieder
des Terrornetzwerks El Kaida verdächtigt - eingesperrt sind. Weitere
Festnahmen seien wahrscheinlich, berichtete der Nachrichtensender CNN
am Mittwoch. (APA/dpa)
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