"Die Äußerungen dieses Herrn (Pischetsrieder) sind bedauerlich, da wir (in Brasilien) heikle Zeiten auf dem Arbeitsmarkt durchmachen", sagte in Brasilia der Präsident des Obersten Arbeitsgerichts TST, Francisco Fausto. "Die Drohungen gegen das verfassungsmäßige Streik-Recht der Arbeiter klingt sehr schlecht", fügte er hinzu.
Brasilien
VW Brasilien droht streikenden Arbeitern mit Entlassung
Konzernchef Pischetsrieder besteht auf Abbau von 4000 Arbeitsplätzen
Brasilia/Wolfsburg - Im Streit um den Abbau von knapp
4.000 Stellen bei Volkswagen in Brasilien haben sich die Fronten
weiter verhärtet. Richter und Gewerkschaften wiesen im
südamerikanischen Land die von VW-Chef Bernd Pischetsrieder am
Dienstag eingeschlagene härtere Gangart scharf zurück. Sollten
Mitarbeiter illegal streiken und damit gegen ihre Arbeitsverträge
verstoßen, würden sie entlassen, hatte VW-Sprecher Dirk-Große Leege
am Dienstag in Wolfsburg entsprechende Äußerungen von Pischetsrieder
bestätigt. Das Angebot einer Versetzung der betroffenen Mitarbeiter
in eine andere VW-Gesellschaft sei von den Gewerkschaften abgelehnt
worden.
Als "unglücklich" kritisierte der Präsident der Metallgewerkschaft
des Landes Sao Paulo, Jose Lopez Feijoo, die Aussagen von
Pischetsrieder. "Wir werden uns dieser Drohung nicht beugen. Streik
wird es aber nur dann geben, wenn das Unternehmen bei den Gesprächen
keine Reife an den Tag legt." Feijoo wies auf jeweils bis 2004 und
2006 geltende Abkommen über Arbeitsplatzstabilität hin. (APA/dpa)