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Ecstasy-Pillen

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Die Menge an sichergestellten Designerdrogen hat sich weltweit binnen zehn Jahren auf fast 40 Tonnen verzehnfacht. Pro Jahr werden schätzungsweise 500 Tonnen solcher Suchtmittel produziert, und ihr Missbrauch hat alarmierende Ausmaße angenommen: In den vergangenen zwölf Monaten haben mehr als 40 Millionen Menschen Designerdrogen konsumiert. Das geht aus dem ersten globalen UNO-Bericht über Ecstasy und Amphetamine hervor, der am Dienstag in Rom präsentiert wurde.

Unter den illegalen Suchtgiften seien Designerdrogen bereits zum öffentlichen Feind Nummer eins geworden, betonte der Generaldirektor der UNO-Büros zur Drogen- und Kriminalitätsbekämpfung, Antonio Maria Costa. Weltweit werden schon mehr Designerdrogen konsumiert als Heroin und Kokain zusammen genommen. "Amphetamine können Abhängigkeit und Psychosen hervorrufen, Ecstasy kann den normalen Alterungsprozess beschleunigen und zu Alzheimer-ähnlichen Symptomen führen", warnte Costa.

Zahl der Produktionslabor nimmt weltweit zu

Laut dem UNO-Bericht nimmt die Zahl der Labors, in denen die Suchtmittel auf einfache Weise hergestellt werden, weltweit zu. Zwar werden immer "Drogenküchen" ausgehoben, es gebe aber Hinweise auf geheime Produktionsstätten, in denen pro Woche bis zu 100 Kilo Designerdrogen hergestellt werden, was einer Million Ecstasy-Tabletten bzw. vier Prozent des weltweiten wöchentlichen Bedarfs entspricht. Im Jahr 2001 wurden knapp 8.000 Metamphetamin-Labors entdeckt, die meisten in den USA.

Höchste Missbrauchsraten in Ost- und Südostasien

43 Millionen Menschen haben in den vergangenen zwölf Monaten Amphetamine und Metamphetamine illegal konsumiert, acht Millionen Ecstasy. Am höchsten sind die Missbrauchraten in Ost- und Südostasien.

Geringe Produktionskosten, hohe Profite und leicht zu kaschierende Labors in unmittelbarer Nähe zum Handel machen Designerdrogen äußerst attraktiv für die organisierte Kriminalität. Der Verkaufserlös von nicht einmal einem Kilo reicht, um eine "Drogenküche" einzurichten. Die UNO schätzt, dass pro Jahr weltweit rund 65 Milliarden US-Dollar (56,7 Mrd. Euro) umgesetzt werden, die Gewinnspannen liegen bei 3.000 bis 4.000 Prozent. (APA)