"Halb vorsätzlich"?
Der Agent soll Kazemi während eines Verhörs "halb vorsätzlich" getötet haben. Dies bedeute, dass der Beschuldigte nicht geplant habe, Kazemi zu töten, mit seinen Handlungen aber ihren Tod herbeigeführt habe, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Mohammad Shadabi.
Das Geheimdienstministerium zeigte sich am Dienstag enttäuscht über den Vorwurf gegen seinen Mitarbeiter. Falls Beweise des Ministeriums im Verfahren ignoriert würden, werde das Ministerium diese öffentlich vorlegen, hieß es in einer Stellungnahme.
Zweiter Agent freigesprochen
Zunächst waren zwei Agenten in dem Fall beschuldigt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte die Klagen jedoch am 1. September abgewiesen und weitere Untersuchungen gefordert. Am Montag wurde der zweite Agent von den Vorwürfen freigesprochen.
Kazemi war nach einem Verhör über 77 Stunden mit schweren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Sie starb zwei Wochen später, am 10. Juli. Kazemi war Wochen zuvor wegen Fotografierens von Teheraner Studentenprotesten vor einem Gefängnis festgenommen worden.
Kommission stellte fest: Journalistin starb an schweren Kopfverletzungen