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In Japan wäre das WuK aus allen Nähten geplatzt. Nicht nur vermutlich, sondern ganz bestimmt. Denn dort, in Japan, ist das, was Richard Pyrker "Cosplay" nennt und damit nur unwissendes Kopfschütteln erntet, eine mehrheitsfähige Freizeitbeschäftigung. Pyrker, im echten Leben PR-Mann, gehört zu jenen Leuten, die am Wochenende im WuK zur "Aninite" luden: japanische Comics ("Mangas"), japanische Popmusik ("JPop"), japanische Filmchen ("Anime") und eben Cosplay lockten 500 Kinder zwischen 14 und 35 Jahren an. Und Cosplay, erklärt Pyrker allen eurozentristischen Fernostkulturbanausen geduldig und immer wieder, ist das Nach- und Weiterspielen von Comics, Filmen oder - kein Witz - Computerspielen im echten Leben. Dem Cosplay-Wettbewerb stellten sich dann 23 Kandidaten und Kandidatinnen. (Im Bild: Peter Aigner, 22, bei der Verkörperung des Chrono aus dem Nintendo-Spiel "Chrono-Trigger") Und in Japan hätte das niemand bizarr gefunden. (Der Standard, Printausgabe, 23.09.2003)