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Goldaktien haben Anlegern in den vergangenen Monaten viel Freude gemacht

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Grafik:APA
Goldaktien haben Anlegern in den vergangenen Monaten viel Freude gemacht. Trotz steigender Aktienbörsen und trotz des befestigten US-Dollars hat der Goldpreis in den vergangenen Wochen Stärke gezeigt.

An einer Fortsetzung dürfte auch der sich nun deutlicher abzeichnende Konjunkturaufschwung nichts ändern. Die "Krisenwährung" Gold wird sich weiter aufwärts entwickeln, sagt Alfred Grusch, Manager des Capitalinvest Gold Stock. Er nennt die wesentlichsten Gründe, warum es noch nicht zu spät sei, ein Investment in die Anlageklasse Gold zu überdenken:

  • Die großen Minengesellschaften (Barrick Gold, Anglo Gold, Placer Dome, Ashanti Goldfields, Newmont Gold und Newcrest Mining) gehen mit dem Goldpreis mit und schließen fortlaufend ihre großen Hedging-Positionen (Futures), wodurch Nachfrage entsteht, die wiederum den Preis treibt.

  • Alle Indikatoren sprechen für eine deutlich steigende Nachfrage nach Gold aus Asien und aus der Golfregion. Vor allem die Liberalisierung des Goldhandels in China und die Aufhebung des Lizenzsystems für Schmuckhändler in China treibe die Nachfrage, zusätzlich wird mit völliger Freigabe der Goldeinfuhr in den kommenden Jahren gerechnet. Auch Indien, Goldabnehmerland Nummer 1, dürfte seine Importe auf sehr hohem Niveau halten. Gleichzeitig sinken die Goldfördermengen in den Hauptproduktionsländern Südafrika, Australien, USA und Kanada.

  • Die Notenbanken dürften laut Washingtoner Abkommen, das zwar 2004 ausläuft, aber verlängert werden dürfte, keine riesigen Goldmengen auf den Markt werfen und so den Preis zerrütten. So bleibt kalkulierbar, was auf den Markt geworfen wird.

  • Die Konsolidierung der Minenindustrie beschleunigt sich, und die Gesellschaften haben Potenzial, die Produktionskosten zu senken. Dabei dürften auch die Gewinnprognosen der Analysten deutlich zu niedrig sein, da sie auf Goldpreisschätzungen von 330 bis 340 Dollar je Unze basieren, womit die Kurse der Minenaktien Potenzial haben.

  • Goldminen konnten in den vergangenen Jahren kaum Mittel zur Investition lukrieren, haben sich daher Kredite in physischem Gold aufgenommen, die in den kommenden Jahren mit der eigenen Produktion zurückgezahlt werden. Das hatte in den vergangenen Jahren den Goldmarkt belastet. Das dürfte Angebot und Produktion auf einem berechenbaren Niveau halten. Angesichts der strukturellen Probleme der Weltwirtschaft (US-Zwillingsdefizit) sehen einige Analysten den Goldpreis bald auf luftige 450 Dollar klettern. Auf solche Punktprognosen des Goldpreises lässt sich Grusch nicht ein, gibt allerdings noch zu bedenken, dass auch das gegenwärtig sehr niedrige Realzinsniveau den Goldpreis fördert: Wer kaum Zinsen lukrieren kann, aber Werterhaltung zum Ziel hat, entscheidet sich eher für Gold.

    Dass Goldminenfonds stärkere Schwankungen aufweisen als Aktienfonds und somit mehr Risiko bergen, bestreitet Grusch nicht. Allerdings: "Gold ist eine Anlageklasse, die sich sehr gut zur Diversifikation eignet": Goldaktien zeigen kaum Korrelation zur Entwicklung der Aktienbörsen.

Instrumente für die Anlage

  • Goldaktienfonds. Fast alle großen internationalen Namen bieten sie an, in den Rankings besetzen Merrill Lynch World Gold Fund und Capitalinvest Gold Stock Spitzenplätze. Überblick: www. morningstar.de

  • Barrengold und Goldmünzen. Münzen werden als Goldanlage erst ab einer Unze empfohlen, da sonst die Prägekosten zu schwer ins Gewicht fallen. Infos: Münze Österreich, Schoellerbank.

  • Goldaktien auf physisches Gold. Werden in Kanada (Canada Class A) und in Australien emittiert

  • Goldzertifikate. Die Schweizer Großbank UBS etwa emittiert zertifikate auf ihren Goldschatz.