Wien - Das Bundeskriminalamt vermeldete Freitag einen Schlag gegen eine in Österreich ansässige Schlepperbande. Vier Personen - drei Asylwerber aus der Ukraine, aus Armenien, aus dem Iran sowie ein aus Armenien stammender Österreicher - sind in Haft. Sie sollen in den vergangenen Monaten Hunderte Menschen eingeschleust und pro illegalen Grenzübertritt 1500 Euro kassiert haben.

Den Festnahmen, die bereits Donnerstag in Wien und in Traiskirchen erfolgten, seien umfangreiche und langwierige Ermittlungen vorausgegangen, sagte Erich Zwettler vom Bundeskriminalamt auf STANDARD-Anfrage.

Die Köpfe der Bande

Ausgangspunkt war, dass seit Jahresbeginn ein verstärkter Flüchtlingsstrom von Tschetschenen festgestellt wurde. Man sei ziemlich bald auf Hinweise gestoßen, wer für die Schleppungen verantwortlich sei, so Zwettler. Drei Verdächtige wurden in Wien verhaftet, der vierte in Traiskirchen. Für die Amtshandlung selbst war die Kriminalabteilung Burgenland verantwortlich. Die Ermittler gehen davon aus, dass die mutmaßlichen Hauptköpfe der Bande gefasst sind.

Generell weisen die jüngsten Schlepperberichte eine rückläufige Tendenz auf. Im Vorjahr waren 48.436 illegale Grenzgänger erwischt worden, um 223 weniger als 2001.(simo, DER STANDARD Printausgabe 20/21.9.2003)