Wien - Als "realen Preis für eine Aktie ohne Fantasie" wertete voestalpine-Konzernsprecher Wilhelm Nitterl am Freitag den Verkaufspreis von 32,50 Euro je Aktie beim zweiten Börsegang des Unternehmens. "Der Anstieg des voestalpine-Kurse auf knapp 37 Euro Anfang Juli hat widergespiegelt, wie viel Fantasie diese Aktie hatte. Durch das politische Theater und unnötige Wortmeldungen hat die Aktie aber an Fantasie verloren", sagte Nitterl am Freitagnachmittag.

voestalpine-Generaldirektor Franz Struzl und sein Stellvertreter Wolfgang Eder bezeichneten den zweiten Börsegang ihres Konzerns am Freitag dennoch als "großen Erfolg". Für Struzl war der zweite Börsegang der voetalpine überhaupt "die erfolgreichste Börsenplatzierung bei Kleinaktionären eines österreichischen Industrieunternehmens".

"Langfristige Einheit des Unternehmen gewahrt"

Durch die nun breit gestreute österreichische Eigentümerstruktur werde "die langfristige Einheit des Unternehmen gewahrt", und "gewährleistet, dass Headquarter sowie Forschung und Entwicklung in Österreich bleiben", meinte Struzl in einer Pressemitteilung.

Erfreut zeigte sich der voest-Generaldirektor auch über die Anhebung des Mitarbeiterbeteiligung an der voestalpine auf 10,4 Prozent. "Kein anderer österreichischer Konzern verfügt über eine derart hohe Mitarbeiterbeteiligung. Darauf sind wir stolz."

Nach den heftigen Diskussionen der vergangenen Wochen hofft der voestalpine-Vorstand nun "wieder in Ruhe arbeiten und die strategische Neuausrichtung weiterverfolgen zu können".

Dass der Staat über die Umtauschanleihe weiterhin Einfluss auf das Unternehmen haben werde, wollte die Konzernführung am Freitag nicht bewerten. Der nunmehrige Rückzug sei aber "ein positives Signal für den Kapitalmarkt". "Das tut uns gut", meint Nitterl.(APA)