Klagenfurt - Die Magnetresonanztomographie des Herzens (Kardio-MRT) hat sich auf Grund des rasanten technischen Fortschritts der vergangenen Jahre bedeutend verbessert. Galt die Untersuchung noch vor wenigen Jahren für Kardiologen als etwas Exotisches und für Radiologen als Zeit raubende Spielerei, so bietet die Kardio-MRT heute neben exzellenten morphologischen Bildern auch funktionelle Daten hoher Präzision bis hin zur Real-Time-Bildgebung.

Die aus der Echokardiographie gewohnten Schnittebenen lassen sich präzise einstellen. Mit so genannten Cine-Sequenzen, die nur wenige Sekunden Aufnahmezeit benötigen, ist die Herzaktion als Film abspielbar. Dadurch sind auch prospektive Aussagen zur Qualität des Herzmuskels nach Herzinfarkt oder bei entzündlichen Erkrankungen des Herzmuskels möglich geworden.

Einsatzgebiete der Kardio-MRT

Die Unterscheidung, ob sich im untersuchten Herzareal vitale Herzmuskelzellen finden, ist eine klinisch wichtige Frage. Ihre Beantwortung stellt fest, ob und welche Behandlung für dieses Muskelgebiet nach einem ischämischen Ereignis Erfolg versprechend ist. Weitere Einsatzgebiete der Kardio-MRT sind Entzündungen des Herzmuskels, Klappenuntersuchungen, Herztumoren, Missbildungen und die Darstellung der großen Gefäße.

Die neueste Generation der Computertomographie mit der so genannten Multislice- und Multidetektortechnologie zeigen derzeit vielversprechende Ergebnisse in der Bestimmung von Koronargefäßverkalkungen und der Evaluierung der Koronargefäße. Neueste Studienergebnisse belegen, dass es bei Koronarstenosen eine 85-prozentige Übereinstimmung zwischen Angiographie und CT gibt, wenn ein so genannter 16-Zeiler-CT zur Anwendung kommt.

Wichtigste Patientengruppe

Die wichtigste Patientengruppe ist jene mit erhöhtem Risiko für eine koronare Herzkrankheit und unklaren, mit nicht invasiven Methoden erhobenen Befunden. Ein Bindeglied zwischen invasiven und nichtinvasiven diagnostischen Methoden scheint nun mit der CT-Angiographie, die als Vortest-Verfahren anzusehen ist, gefunden zu sein.

Die Untersuchung der Herzkranzgefäße mit der Kardio-MRT ist zwar möglich, derzeit aber noch nicht routinemäßig einsetzbar. Gemeinsam mit der Funktionsuntersuchung des Herzmuskel in Ruhe und unter Belastung wird diese Methode eine ernst zu nehmende Alternative zur herkömmlichen Angiographie und der Szintigraphie des Herzmuskels werden.

Konferenz

Der Österreichische Röntgenkongress findet vom 25. bis 27. September an der Universität Klagenfurt statt. Er steht heuer unter dem Motto "Sie können hirn-, aber nicht herzlos leben". Neben ausgesuchten zentralen Themen, die der modernen Entwicklung Rechnung tragen, wichtigen Intensiv- und Refresherkursen sowie Workshops stellt die moderne Bildgebung des Herzens einen der zahlreichen Schwerpunkte dar. (APA)