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"Bei Firmenangeboten im Bereich E-Government kommt es schneller zu hohen Datenvolumina", erklärt Jürgen Tiefenbacher, Principal Consultant bei . Hohe Nachfrage, etwa in Form von Zugriffen oder heruntergeladenen Dateien oder in Form von Datenbankabfragen, sei aber notwendig für den Erfolg von E-Government-Projekten, wie sie derzeit in ganz Europa umgesetzt werden und durch die viele staatliche Aufgaben künftig elektronisch abgewickelt werden sollen.

EU-Benchmarking

Das Beratungsunternehmen hat von Brüssel die Aufgabe übertragen bekommen, jährlich das so genannte EU-Benchmarking durchzuführen, bei dem die teilnehmenden 18 europäischen Staaten danach überprüft werden, wie erfolgreich sie beim Umbau in eine elektronische Verwaltung waren. Das Programm läuft bis 2005; im Frühjahr wurden die Ergebnisse der 3. Benchmark-Runde vorgestellt. Bei dieser Bewertungsrunde erreichte Österreich einen wenig berauschenden 11. Platz. Mit dem in nun fertig gestellten Angebot "FinanzOnline", das von vielen Firmen genutzt wird, zum Beispiel für die Umsatzsteuervoranmeldung, sollte sich das zum Besseren ändern, meint Tiefenbacher: "Ein Platz fünf müsste sich ausgehen."

"Einseitige Interaktion"

Fast alle Staaten stehen derzeit auf der Stufe der "Einseitigen Interaktion", erklärt Rüdiger Meyer von CGEY (siehe auch Grafik). Darunter verstehen die Experten, dass neben einer gewöhnlichen, lediglich informierenden Webseite Weiterführendes angeboten wird: also etwa Formulare zum Download. In einem nächsten Schritt, an dem fast alle Länder derzeit arbeiten, soll es möglich werden, diese Formulare online dem Amt vorzulegen. In Österreich scheitert eine breite Umsetzung daran, dass es noch keine E-Card mit elektronischer Signatur für den Bürger gibt.

In der letzten Stufe, bei der Transaktion, sollen viele Amtswege dann von Anfang bis zum Schluss elektronisch durchgeführt werden können.

Die Experten meinen, dass unternehmensnahe E-Government-Anwendungen eher forciert werden sollten als solche für Privatpersonen. Und wenn doch, dann gehörten sie umworben. Tiefenbacher: "Marketing ist dabei ein wichtiger Aspekt."(Johanna Ruzicka/DER STANDARD, Printausgabe vom 18.9.2003)