Kabul - US-Soldaten haben in den vergangenen drei Tagen im Süden Afghanistans nach eigenen Angaben mindestens elf mutmaßliche Taliban-Kämpfer getötet. Die Gefechte in der Bergregion von Kandahar und Sabul seien Teil der Operation "Mountain Viper", bei der seit mehr als zwei Wochen neben Bodentruppen auch Kampfflugzeuge im Einsatz seien, erklärten die US-Streitkräfte am Donnerstag auf dem Stützpunkt Bagram.

Dass die Rebellen trotz ihrer hohen Verluste - seit Ende August sollen mehr als 100 Kämpfer getötet worden sein - noch immer erbitterten Widerstand leisteten, sei Besorgnis erregend, sagte ein Militärsprecher.

Bombenanschlag in Jalalabad

Bei einem Bombenanschlag auf einem Markt in Jalalabad wurden nach Angaben eines Sicherheitsbeamten am Donnerstag mehrere Geschäfte zerstört, verletzt wurde niemand. Am Mittwoch wurden bei einem Bombenanschlag auf das Haus eines afghanischen Sicherheitsbeamten ein Polizist getötet und zwei weitere verwundet, wie ein Sprecher der Provinz Ghasni mitteilte. Ebenfalls am Mittwoch wurde ein Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi nahe Kandahar verübt.

Der Sicherheitschef der südostafghanischen Provinz Paktika, General Daulat Khan, dementierte unterdessen einen Bericht der pakistanischen Zeitung "The News" über die Gefangennahme von mindestens vier US-Soldaten durch Taliban-Kämpfer.

Entwurf für neue Verfassung an Karsai übergeben Die afghanische Verfassungskommission hat Präsident Hamid Karsai am Donnerstag einen ersten Entwurf für eine neue Verfassung für das Land überreicht. Karsai werde den Entwurf per Dekret veröffentlichen lassen, sagte Präsidentensprecher Jawed Ludin in der Hauptstadt Kabul. Bis Ende Dezember soll die große Ratsversammlung, die Loya Jirga, eine neue Verfassung für Afghanistan beschließen. Dafür werden sich 500 Delegierte in Kabul versammeln. 450 der Delegierten sollen gewählt und 50 von Karsai bestimmt werden. 90 der Delegierten sollen Frauen sein.

Die neue Verfassung ist einer der Meilensteine im Friedensprozess für Afghanistan. Nach den bei der Petersberger Konferenz Ende 2001 bei Bonn beschlossenen Vereinbarungen muss die verfassungsgebende Loya Jirga spätestens im Dezember einberufen werden. Gemäß dem Abkommen müssen zudem im Juni kommenden Jahres freie Wahlen abgehalten werden. (APA/dpa)