Belgrad - In Belgrad beginnt Dienstag der erste Prozess gegen die organisierte Kriminalität. Vor Gericht stehen die mutmaßlichen Mörder des stellvertretenden Chefs für öffentliche Sicherheit, Bosko Buha, der am 10. Juni des Vorjahres ermordet wurde. Die Anklage wirft der fünfköpfigen Gruppe um Zeljko Maksimovic alias "Maki", einem ehemaligen Geheimpolizisten, vor, die Staatssicherheit gefährdet zu haben.

Maksimovic und ein weiterer Angeklagter, Slobodan Kostovski, sind noch auf der Flucht. Der mutmaßliche Mörder von Buha, Nikola Maljkovic, und seine beiden Komplizen befinden sich seit vergangenen Oktober in Haft. Zwei weiteren Polizisten wird vorgeworfen, der Gruppe bei der Anschaffung von Waffen geholfen zu haben. Der Anwalt des mutmaßlichen Mörders, Borivoje Borovic, erklärte gegenüber Belgrader Medien, dass die Polizei die Aussage seines Mandanten durch brutale Folterung erpresst habe.

Ermordung von Buha wurde Mafia-Gruppe von Zemun angelastet

Die Belgrader Wochenzeitschrift "Blic news" hatte im vergangenen Mai die Ermordung von Buha der Mafia-Gruppe von Zemun angelastet, die auch für den Mord am serbischen Regierungschef Zoran Djindjic verantwortlich gemacht wird. Von der Polizei wurden diese Behauptungen aber als unbegründet zurückgewiesen.

Eine Schießerei am vergangenen Wochenende vor dem Regierungsgebäude haben serbische Regierungsvertreter mit dem Beginn des ersten Prozesses gegen die organisierte Kriminalität in Verbindung gebracht. Aus einem vorbeifahrenden Waren wurden Samstag Abend drei Schüsse abgefeuert. Die Täter konnten noch nicht gefasst werden. (APA)