Europa
Münchner Hauptsynagoge
München - Am 9. November 1938 hatten die
Nationalsozialisten in der so genannten Reichskristallnacht Hunderte
Juden umgebracht, unzählige jüdische Läden und Wohnungen verwüstet
und 267 Synagogen zerstört. Die Münchner Hauptsynagoge am Stachus war
nicht darunter: Als "Schandfleck für die Hauptstadt der Bewegung" war
sie auf Anordnung Adolf Hitlers schon fünf Monate vorher abgerissen
worden. Genau 65 Jahre nach dem Pogrom soll jetzt auf dem St.
Jakobsplatz in der Münchner Altstadt ein neues Jüdisches Zentrum
errichtet werden. Es handelt sich um "das zur Zeit größte jüdische Projekt in ganz
Europa", wie die Israelitische Kultusgemeinde erklärte. Neben einer
neuen Hauptsynagoge will sie für die über 8.000 Münchner Juden ein
großes Gemeindezentrum mit Kindergarten, Grundschule, Jugend- und
Kulturzentrum, Bibliothek, Restaurant, Sozialstation und
Flüchtlingshilfe bauen. Daneben will die Stadt München ein Jüdisches
Museum errichten. Die Gesamtkosten der Projekte werden mit 56
Millionen Euro beziffert. (APA/AP)