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Die französische Wirtschaft gerät in immer schwerere Turbulenzen - Im Juli ging überraschend auch die Produktion industrieller Güter zurück

Foto: REUTERS/Jack Dabaghian
Paris - Die Industrie Frankreichs hat im Juli überraschend weniger produziert als im Juni und beschert der Wirtschaft des Landes damit einen schlechten Start ins dritte Quartal.

Wie das nationale Statistikamt INSEE am Freitag in Paris mitteilte, sank die Industrieproduktion im Juli zum Vormonat um 0,3 Prozent, während Volkswirte mit einem unveränderten Produktionsniveau gerechnet hatten.

Der Rückgang sei vor allem auf die geringere Produktion in den Bereichen Energie, Landwirtschaft und Nahrungsmittel zurückzuführen. Ohne Berücksichtigung des Bausektors sowie den Bereichen Energie und Lebensmittel habe sich ein Anstieg um 0,3 Prozent ergeben. Im Jahresvergleich sank die Produktion um 1,5 Prozent.

Rezession droht

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone war im zweiten Quartal geschrumpft und sollte sich diese Entwicklung im laufenden Vierteljahr fortsetzen, würde Frankreich in eine Rezession rutschen, wie zuvor Deutschland und Italien im ersten Halbjahr. Die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe in Deutschland stieg im Juli mit 2,4 Prozent zum Vormonat überraschend stark, nachdem sie im Juni noch um 0,4 Prozent zurückgegangen war.

Die Hoffnungen der Franzosen zum Abwenden eines Rückgangs der Wirtschaftsleistung richten sich auf den Dienstleistungssektor. Dieser macht in dem Land rund drei Viertel der Produktion aus und hat sich trotz des Abschwungs gut gehalten.

Volkswirte zeigten sich wenig überrascht von den Daten. "Die Industrieproduktion zeigt, dass wir uns noch immer in einer Situation rückläufigen Wachstums befinden. Einige Indikatoren zeigen nun, dass die Euro-Zone das Schlimmste hinter sich hat, aber Frankreich hinkt hinter dem Wirtschaftszyklus her", sagte Emmanuel Ferry, Volkswirt bei Exane. David Naude von der Deutschen Bank sagte: "Die Daten weisen nicht auf eine Rezession hin, sind aber auch nicht Zahlen, die zu einem Aufschwung passen." (APA/Reuters)