Der Zeitungsvorstand im Axel Springer Verlag, Claus Larass, soll nach Angaben aus Fachkreisen nun doch Vorstandschef des Unternehmens und damit Nachfolger von August Fischer werden. Das berichteten am Wochenende übereinstimmend das Münchner Nachrichtenmagazin "FOCUS" und der Medienfachdienst "Der Kontakter" (München). Eine Verlagssprecherin teilte auf dpa-Anfrage am Sonntag lediglich mit, zu "Personalgerüchten" nehme Springer "grundsätzlich keine Stellung". Laut "Kontakter" haben sich Mehrheitsaktionärin Friede Springer, der Aufsichtsratsvorsitzende Bernhard Servatius und Larass bei einem Treffen zum Jahresende auf diese Lösung geeinigt. Demnach muss Larass (55) "allerdings akzeptieren, dass 'Welt'-Chefredakteur Mathias Döpfner Zeitungsvorstand und gleichzeitig stellvertretender Vorstandsvorsitzender wird". Laut "FOCUS" soll Döpfner (36) Larass später einmal nachfolgen. Noch vor wenigen Wochen sah es den "Kontakter"-Angaben zufolge so aus, als wäre Larass bei Springer im Wettbewerb um den Vorstandssessel aus dem Rennen. Bei einer Aufsichtsratssitzung sei beschlossen worden, den Vertrag des derzeitigen Vorstandschefs Gus Fischer bis Ende 2001 zu verlängern - auch, weil Larass dem Vernehmen nach Döpfner nicht als Zeitungsvorstand akzeptieren wollte. Sollte Larass nun doch Vorstandsvorsitzender bei Springer werden, so werfe dies "einige Probleme auf, etwa die Zukunft Fischers sowie die künftige Zusammenarbeit zwischen Larass und Döpfner"", schrieb der Medienfachdienst weiter. (APA)