Ausgerechnet vor dem GP von Italien am Sonntag (Start 14:00 Uhr/live ORF1) steht der 34-jährige Deutsche so stark wie seit langem nicht mehr unter Druck und Erfolgszwang. Sein letzter GP-Triumph in Montreal liegt drei Monate zurück, danach folgte eine schwarze Serie von fünf sieglosen Rennen. "Wir werden alles dafür tun, die Wende zu schaffen", versprach er. "Monza wird ein schwieriges Rennen, keine Frage, aber meiner Meinung nach haben wir realistische Chancen auf den Sieg."
WM-Führung in großer Gefahr
Bei einem erneuten Ausrutscher wäre er erstmals seit dem 1. Juni die WM-Führung los. Der Spitzenreiter (72 Punkte) liegt vor dem drittletzten Saisonlauf nur noch einen Zähler vor Montoya im Williams-BMW (71) und zwei vor Räikkönen im McLaren-Mercedes (70).
Die jüngsten viel versprechenden Tests im Königlichen Park, bei denen Schumacher Bestzeit fuhr, und ein neues Aerodynamik-Paket haben ihn in seinem Optimismus bestärkt, die Attacken seiner Verfolger noch einmal abwehren zu können. Zudem geht der dreifache Monza-Sieger davon aus, dass der Ferrari "sehr stark auf Hochgeschwindigkeitskursen" ist, wie sein Erfolg in Kanada bewiesen habe.
Montoya: "Ein gutes Pflaster für mich"
Allerdings sieht auch speziell das weiß-blaue Lager auf dem letzten echten Power-Kurs die Vorteile auf seiner Seite. Montoya glänzte hier im Vorjahr im Qualifying mit einem Runden-Weltrekord von 259,827 Stundenkilometern. "Monza ist ein gutes Pflaster für mich", verwies der 28-jährige Kolumbianer auf seinen ersten Sieg (2001) und zwei Pole-Positionen. "Im Kampf um die Fahrer-WM konzentriere ich mich darauf, Punkte zu sammeln und vor meinen Hauptkonkurrenten Michael und Kimi ins Ziel zu kommen."
Gut im Rennen liegt auch Räikkönen: Der 23 Jahre alte Finne hat realistische Chancen, seine erst dritte GP-Saison als jüngster Formel-1-Champion aller Zeiten zu krönen. "Ich versuche, so viele Punkte wie möglich zu holen", sagte der Silberpfeil-Pilot.
Auch Ralf hat noch Chancen