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Aufregung um die "Führerwein" Kollektion des römischen Weinmachers Lunardelli

Foto: Reuters/ MAX ROSSI
Rom - Die italienischen Justizbehörden werden laut Justizministers Roberto Castelli überprüfen, ob gegen jene friulanische Firma vorgegangen werden kann, die Flaschen mit Porträts von Adolf Hitler und mit Naziparolen verkauft. Dieser Initiative ging ein Protest der deutschen Justizministerin Brigitte Zypries voraus, DER STANDARD berichtete.

"Ich stimme zu, dass diese Flaschen geschmacklos sind. Die Justiz ist in Italien jedoch absolut unabhängig. Sie muss entscheiden, ob die Firma bestraft werden kann", sagt Castelli nun.

"Geschichte auf dem Flaschenetikett"

Eine Firma aus der Provinz Udine produziert jährlich 30.000 Weinflaschen mit Porträts von Hitler und anderen Naziführern, speziell für den österreichischen und deutschen Markt. "Geschichte auf dem Flaschenetikett" ist der Slogan des Weinhändlers Alessandro Lunardelli.

Es begann mit einem Roten namens "Mussolini", der in Italien zum "Runner" an der Theke wurde. Ein Gerichtsverfahren folgte - und eine neue Kreation, der Hitler-Wein. Auch Flaschen mit dem Motto "Ein Volk, ein Reich, ein Führer" sowie mit Bildern von Feldmarschall Erwin Rommel und Hermann Göring landeten danach in Supermärkten und Weingeschäften.

Lunardelli meint "vollkommen unparteiisch" zu arbeiten, er biete der politisch links orientierten Kundschaft ja auch Marx, Stalin, Lenin oder Che Guevara an. (APA, Der Standard, Printausgabe, 09.09.2003)