Al-Jazeera-Reporter bestreitet bei Vernehmung alle Vorwürfe
Star-Reporter Taisir Aluni wurde wegen mutmaßlicher Verbindungen zum Terror-Netzwerk El Kaida in Spanien verhaftet
Redaktion
,
Madrid - Der wegen mutmaßlicher Verbindungen zum
Terror-Netzwerk El Kaida festgenommene Star-Reporter des arabischen
Nachrichtensenders Al Jazeera, Taisir Aluni, ist am Montag
stundenlang in Madrid verhört worden. Der 56-Jährige habe in der
Vernehmung durch Ermittlungsrichter Baltasar Garzon alle Vorwürfe
bestritten, berichtete das spanische Fernsehen. Al Jazeera forderte
in einem Schreiben an Ministerpräsident Jose Maria Aznar unterdessen
die sofortige Freilassung Alunis. Die Anschuldigungen seien absurd.
Zudem sei der Reporter schwer herzkrank und erst kürzlich operiert
worden. Jede Verlängerung der Haft könne für ihn lebensgefährlich
sein.
Garzon muss nun entscheiden, ob der Syrer mit spanischem Pass in
Untersuchungshaft kommt oder auf Kaution freigelassen wird. Der
Richter verhängte eine Nachrichtensperre, wie es weiter hieß. Der
Journalist des in Katar ansässigen TV-Senders war am Freitag in
seinem Haus bei Granada festgenommen worden. Garzon wirft ihm vor,
eine direkte Verbindung zu dem El-Kaida-Anführer Osama bin Laden zu
haben, den Aluni nach den Anschlägen des 11. September 2001
interviewt hatte.
Zudem soll der Reporter eine im November 2001 in Spanien
ausgehobene El-Kaida-Zelle unterstützt und die Aktivitäten des
Terrornetzwerks in Afghanistan mitfinanziert haben. Auch habe er der
Organisation in Europa als Bote gedient. Der Vorwurf Garzons lautet
auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.(APA/dpa)
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