Fayetteville - Der Mensch ist seit der Frühzeit des Homo sapiens vor rund 2,5 Millionen Jahren ein Fleischesser. Zu diesem Ergebnis sind laut dem Fachmagazin New Scientist neue Untersuchungen an den Zähnen unserer frühen Vorfahren gekommen. Peter Ungar von der University of Arkansas hat jetzt nachgewiesen, dass der erste Homo sapiens bereits viel schärfere Zähne hatte als sein wahrscheinlich unmittelbarer Vorfahre, der Australopithecus afarensis, berichtet Proceedings of the National Academy of Sciences.

Das Essen von Fleisch erfordert Zähne, die sich besser zum Schneiden als zum Vermahlen von Nahrung eignen. Diese Fähigkeit hängt entscheidend von der Neigung des Zahnscheitelpunktes ab. Ein steilerer Scheitelpunkt ermöglicht das Zerkleinern von zäherer Nahrung. Laut Ungar sind die Zähne des Australopithecus afarensis nicht nur flacher als jene des Homo sapiens, sondern auch als jene der Schimpansen, die hauptsächlich weiche Nahrung wie reife Früchte zu sich nehmen.

Ungar scannte jeden einzelnen Zahn mit einem Laser und vermaß die Oberfläche mittels eines geografischen Informationssystems (GIS) wie eine Landschaft. Entscheidend war die Entwicklung eines Verfahrens, das es erlaubte, bereits abgenutzte Zähne miteinander zu vergleichen. In einer früheren Studie konnte Ungar nachweisen, dass die Unterschiede zwischen den Arten unabhängig vom Grad der Abnutzung konstant bleiben. (pte)