Das steirische Medienhaus Styria Medien AG verzichtet darauf, sich weiter um die Übernahme der serbischen Tageszeitung "Dnevnik" (Novi Sad) zu bemühen. Die Verhandlungen hätten sich zuletzt "äußerst schleppend" gestaltet, weswegen sich die Styria aus dem Privatisierungsprozess zurückziehe, erklärt Styria-Vorstandschef Horst Pirker am Freitag in einer Aussendung.

Man habe mit dem "sehr guten" Angebot vor allem die Mitarbeiter und die Region Vojvodina in den Mittelpunkt gestellt. "Aber offenbar sind wir mit unserem Konzept beim Eigentümer nicht willkommen", so Pirker.

Die Tageszeitung "Dnevnik" (Auflage: 30.000) erscheint in Novi Sad, der Hauptstadt der serbischen Provinz Vojvodina, der mit zwei Millionen Einwohnern wirtschaftlich stärksten Region im Norden des Landes. Eigentümer des Verlages ist die Region selbst, vertreten durch das Regionalparlament.

Laut früheren Meldungen hat sich die Geschäftsführung von "Dnevnik" bereits Ende Juni gegen die Styria und für die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ) ausgesprochen. Die Belegschaft der Regionalzeitung habe wegen eines gut dotierten Sozialprogrammes eher Gefallen am Styria-Angebot gefunden, hatte es Mitte Juli in der serbischen Zeitung "Danas" geheißen.

Die Entscheidung in Serbien dürfte freilich bis jetzt nicht endgültig gefallen sein. Der Privatisierungsprozess sei nach wie vor im Gang, erklärte Styria-Beteiligungsmanager Hans Metzger am Freitag. (APA)