Faire Ergebnisse
In ihrem Bericht mahnt die Weltbank die reichen Länder, bei der Handelsrunde nächste Woche in Cancun (Mexiko) faire Ergebnisse für die Entwicklungsländer zu verabschieden. Damit könnten bis zum Jahr 2015 bis zu 144 Millionen Menschen aus der Armut geholt werden.
Der Abbau von Zöllen und Subventionen würde der Weltbankstudie zufolge weltweit einen zusätzlichen Warenumsatz von zwischen 290 und 520 Mrd. Dollar (267 bis 479 Mrd. Euro) bringen. Dies setze voraus, dass die reichen Länder ihre Zölle auf Agrarprodukte um zehn Prozent und die Entwicklungsländer um 15 Prozent senken. In der verarbeitenden Industrie sollten die reichen Länder die Zölle um fünf Prozent senken, die Entwicklungsländer um zehn Prozent, forderte die Weltbank. Gleichzeitig müssten alle Länder ihre Agrarsubventionen abbauen sowie Antidumpingzölle und Sonderquoten abschaffen. Damit würden nach den Berechnungen der Weltbank in zwölf Jahren 144 Mio. Menschen weniger mit unter zwei Dollar am Tag auskommen müssen.
Agrarsubventionen kritisiert
Vor dem Ministertreffen der Welthandelsorganisation (WTO) in Cancun nimmt die Weltbank vor allem die reichen Mitgliedsländer in die Pflicht. "Es macht keinen Sinn, wenn die reichen Länder die Entwicklungsländer zu einer Wachstumspolitik drängen und dann eine Handelspolitik betreiben, die die Wachstumsaussichten für genau diese Länder einschränkt", sagte der Chefökonom der Weltbank, Nicholas Stern.