Netzpolitik
Internet-Anbieter in Schanghai müssen sich registrieren lassen
Chinesische Behörden um strenge Kontrolle bemüht
Schanghai - Die Polizei in der chinesischen Geschäftsmetropole Schanghai hat kommerzielle
Internet-Anbieter in einer Zeitungsanzeige aufgefordert, sich bei den Sicherheitsbehörden registrieren zu lassen.
Unternehmen und andere Institutionen, die im Internet vertreten sind, müssten bis Ende Jänner ihre E-Mail-Adresse und den
Namen ihres Internet-Providers mitteilen, erklärten die Behörden in Schanghai am Freitag. Mit der Registrierung solle die
Sicherheit von Computern und Informationen verbessert werden.
Unternehmen, die der Aufforderung nicht nachkämen, müssten bis zu 50.000 Yuan (5.816 Euro/80.030 S) Strafe zahlen. Die
Aktion der Behörden in Schanghai ist Teil eines landesweiten Versuchs der chinesischen Regierung, das Internet strenger
zu kontrollieren. Websites, die nach Meinung der Behörden pornographisches Material enthalten oder politisch brisant sind,
werden verboten.
Die Zahl der chinesischen Internet-Nutzer hat in jüngster Zeit stark zugenommen. Ende des vergangenen Jahres lag sie
Schätzungen zufolge bei über sieben Millionen. Auch Oppositionsgruppen und die verbotene Religionsbewegung Falun
Gong nutzen das Internet für den Austausch von Informationen. (APA/Reuters)