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Foto: Reuters/Prouser
Der hoch verschuldete französisch-amerikanische Medienkonzern Vivendi Universal will seine Unterhaltungssparte an den zum US-Mischkonzern General Electric (GE) gehörenden TV-Sender NBC verkaufen. Dadurch entsteht einer der größten Konzerne in der weltweiten Unterhaltungsindustrie. Wie Vivendi am Dienstag nach einen Treffen des Verwaltungsrats mitteilte, soll das neue Unternehmen zu 80 Prozent GE gehören.

Nach einem wochenlangen Bieterwettstreit ging damit ein Konsortium um den Großinvestor Edgar Bronfman Jr. leer aus, das zuletzt ebenfalls noch für Vivendi Universal Entertainment (VUE) geboten hatte. Mit dem Erlös für VUE will Vivendi seinen Schuldenberg abbauen. Einige Interessenten waren in den vergangenen Wochen abgesprungen.

"Ich denke, wir stehen vor einem sehr guten Abschluss"

Beide Seiten hätten die Aufnahme exklusiver Verhandlungen vereinbart, teilte Vivendi mit. "Ich denke, wir stehen vor einem sehr guten Abschluss", sagte Vivendi-Vorstandsmitglied Fernando Falco y Fernandez de Cordova.

Sobald der Vertrag perfekt ist, sollen die Aktionäre von Vivendi Universal 3,8 Milliarden Dollar (3,5 Milliarden Euro) in bar und in Aktien erhalten. Außerdem sollen 1,6 Milliarden Dollar an Vivendi-Schulden abgebaut werden. Das neue Gemeinschaftsunternehmen würde nach jüngsten Zahlen einen Umsatz von 13 Milliarden Dollar erwirtschaften.

Damit sind der US-Fernsehsender CBS und eine Investorengruppe um den Geschäftsmann Edgar Bronfman Jr. aus dem Rennen. Vivendi wollte für seinen Entertainement-Geschäftsbereich Universal, zu dem auch Freizeitparks und TV-Kabelkanäle in den USA gehören, ursprünglich rund 14 Milliarden Dollar erlösen. Mit dem Geld soll der Schuldenberg in etwa gleicher Größenordnung abgebaut werden, der auf den Expansionskurs des vor einem Jahr entlassenen Vorstandschef Jean-Marie Messier zurückgeht.

Vivendi will sich in Cegetel umbenennen

Die Vivendi Univeral SA, Paris, wird nach der Fusion ihrer Unterhaltungssparte mit dem Fernsehsender NBC wahrscheinlich ihren Namen ändern. "Der Name Cegetel wäre passender", sagte der Vorstandsvorsitzender Jean-Rene Fourtou am Dienstag. Cegetel ist die Telekommunikationsparte von Vivendi und die Hauptertragsquelle. Der Verkauf des Großteils von Vivendi Universal Entertainment werde die Verbindlichkeiten des Mutterkonzern Ende 2004 auf unter fünf Milliarden Euro sinken lassen. (APA/Reuters/AP)