Aus: "Dedicated to my ex-lover", Tany
Foto: Tany
Wien - Anleihen bei der populären Lifestyle-Serie "Sex and the City" nimmt die Ausstellung "Sex in the City", die noch bis 27. September im project space der Kunsthalle Wien zu sehen ist. Vier internationale Künstlerinnen, Nadine Norman aus Kanada, TANY aus Japan, Annie Sprinkle aus den USA, und Elke Krystufek aus Österreich, setzen sich dabei in Form von Videos in Endlos-Schleife mit weiblicher Sexualität im urbanen Raum auseinander.

Norman: Ökonomische Bedingtheit von Begehren

Norman zeigt eine Video-Dokumentation zweier früherer Projekte, die sich mit ökonomischer Bedingtheit von Begehren befasst. In "Call Girl" aus dem Jahr 2000, konnten BesucherInnen vermeintliche Prostituierte für bestimmte Zeitspannen buchen, die ihnen dann für Gespräche zur Verfügung standen. Auch in "Je suis disponible - et vous?" aus dem Jahr 2002 verknüpfte Norman "in Anspielung auf Kontaktanzeigen und Dating-Organisationen Charakteristika der kapitalistischen Arbeitswelt mit privaten, aber öffentlich verhandelten sozialen Wünschen und sexuellem Begehren", wie es im Pressetext heißt.

Tany schlüpft in ihrem Video "She loves SEX, and she hates SEX" (2001) in die Rollen verschiedener Frauen, die über ihre persönlichen Zugänge zur Sexualität sprechen. Eine Provokation in der rigiden, immer noch männlich dominierten japanischen Gesellschaft. Im Video "Dedicated to my Ex-Lover" (2001) verprügelt TANY ihren Exfreund, den Künstler Makato Aida, als gemeinsam inszenierten ironischen Ausgleich für dessen berufliche und private Erfolge seit ihrer Trennung, und "zugleich ein parodistisches Drama von Eifersucht und Schmerz".

101 Schritte zur Sexgöttin

In "Annie Sprinkle's Herstory of Porn" (1999) erzählt die Künstlerin, die Anfang der 80er Jahre zu den ersten Pornofilmregisseurinnen zählte, von ihrem Leben als Pornodarstellerin und Performerin, das eine weibliche Emanzipationsgeschichte innerhalb der Sexindustrie ebenso darstellt wie eine Karriere im Kunstbetrieb. In "Sluts and Goddesses" (1992) wird Sprinkle zur Sexologin und Lehrerin, indem sie beschreibt, wie man in 101 einfachen Schritten zur Sexgöttin wird.

Krystufek spielt in ihren Videoarbeiten "It's a Small World" (1999), und "Paris is Burning" (1995) mit "der performativen Vielfalt des sexuellen Auftritts: Eine Logistik der Jouissance, gesteuert von den Wunschmaschinen eines ökonomisch-erotischen Surplus", so der Pressetext. (APA)