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Gehrer zum Einzug in die Hofburg: "Ich persönlich würde mich freuen, wenn's einmal eine Frau wird".
Foto: APA/Pfarrhofer
Wien - Die stellvertretende ÖVP-Chefin Elisabeth Gehrer plädiert für eine ÖVP-Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl im nächsten Jahr. "Ich persönlich würde mich freuen, wenn's einmal eine Frau wird", sagte sie Samstag in der ORF-Radio-Serie "Im Journal zu Gast". Sie glaube, dass Frauen für das Amt mindestens so gut geeignet seien wie Männer.

Angesprochen auf die Ambitionen des NÖ Landeshauptmannes Erwin Pröll, sagte Gehrer: "Es ist erfreulich, wenn man sehr viele gute prädestinierte Persönlichkeiten hat, die das machen wollen." Die ÖVP wird im Jänner 2004 entscheiden, wen sie für die Wahl aufstellt.

Offen

Zuletzt hatte die steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic (V) eine Kandidatur bei der BundespräsidentInnenwahl im kommenden Jahr offen gelassen. Allerdings zeigte Klasnic in einem "Presse"-Interview auch Skepsis, ob sie tatsächlich für den Posten geeignet ist: "Wenn ich entscheiden muss, dann kann der Kopf dies nie ohne Herz tun. Der Bundespräsident kommt aber in Situationen, in denen der Kopf überwiegen soll. Das fehlt mir, da werde und kann ich mich nicht ändern."

Prinzipiell ist die Landeshauptfrau froh, dass die ÖVP die Kapazität habe, dass mehrere Namen für das höchste Amt im Staat genannt werden. Als Frau sieht sich Klasnic offenbar weder im Vor- noch im Nachteil: "Im 21. Jahrhundert unterscheidet man für diese Positionen nicht mehr zwischen Mann und Frau. Das Amt des Bundespräsidenten braucht einen Menschen."

Weitere Namen

"Bundespräsidentin ist für mich kein Thema. Ich bin mit Liebe und Leidenschaft Außenministerin und will es auch bleiben", das hatte zuletzt Benita Ferrero-Waldner (V) erklärt. Die FPÖ ließ noch alles offen. Auch die Grünen wollen abwarten. In den "Salzburger Nachrichten" war vergangene Woche jedoch angedeutet worden, dass die Grünen überlegten, eine junge Frau aufzustellen.

Auch die SPÖ will noch kein "Namedropping" betreiben. Der zweite Nationalratspräsident Heinz Fischer gilt aber als wahrscheinlichster SP-Kandidat. Abseits von den Parteien trägt sich der Kabarettist Alf Poier (36) "ernsthaft mit dem Gedanken", für die Bundespräsidentenwahlen im kommenden Jahr zu kandidieren. (APA)