Bild nicht mehr verfügbar.

Auch Männer leiden unter Wechselbeschwerden - publik ist diese Thematik allerdings nicht, warum wohl?
Bild: Archiv
London - Eine Hormonersatztherapie ist natürlich nicht nur für Frauen, sondern offenbar auch für Männer mit Gesundheitsgefahren verbunden. Einer australischen Studie zufolge erhöht die Einnahme des männlichen Hormons Testosteron das Risiko für Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die ForscherInnen aus Sydney injizierten gesunden Männern im Alter über 60 Jahren drei Wochen lang Testosteron oder ein Placebo. Die Männer, die das Hormon erhielten, hatten während des Schlafs 50 Prozent mehr kurze Atemaussetzer, so genannte Apnoe.

Atemprobleme

Die Testosteron-Therapie kann damit bei Männern, die bereits an leichter Apnoe leiden, die Symptome verschärfen. Solche ernsten Schlafstörungen erhöhen das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Hirnschlag um das Dreifache, wie die Zeitschrift "New Scientist" berichtet. Warum Testosteron die Apnoe-Symptomatik verschlimmert, ist bisher nicht bekannt. Die ForscherInnen vermuten, dass das Hormon indirekt die oberen Atemwege verengen könnte.

Gefahr von Prostatakrebs

Die injizierte Testosterondosis entsprach zwar dem Zwei- bis Dreifachen der normalen Dosis, allerdings werden solche Mengen dem Bericht zufolge in manchen Kliniken verabreicht. Auch in geringer Dosierung erhöht die Therapie nach Ansicht von WissenschaftlerInnen die Gefahr unter anderem von Prostata-Krebs. Zudem ist der Nutzen der Hormonersatztherapie bislang noch in keiner Studie belegt worden.

Dessen ungeachtet hat sich in den USA die Menge der verkauften Testosteron-Präparate innerhalb des vergangenen Jahrzehnts verdreifacht. Auch in Europa und Australien versprechen manche Privatkliniken das Hormon als Heilmittel gegen altersbedingte Beschwerden bei Männern. (APA/AP)