Eventuelle Interessenskonflikte "lösbar"
Sorus Ziel ist es, Sardinien von einer der ärmsten Regionen Europas, die hauptsächlich von der Tourismusindustrie lebt, zu einem der fortgeschrittensten Gebiete im Telekommunikationsbereich umwandeln. Er selber wählte Sardiniens Hauptstadt Cagliari als Sitz für sein Unternehmen, das einen Marktwert von 1,6 Mrd. Euro aufweist und seit 2001 auch in Österreich präsent ist. Soru betonte, er wolle sich wegen seines politischen Engagements nicht von seinem Unternehmen trennen. "Ich werde das Problem eventueller Interessenskonflikte lösen", versicherte Soru.
Der Tiscali-Chef wurde 1956 in der Nähe von Cagliari geboren. Sein Vater war zuerst ein Bestattungsunternehmer, dann betrieb er einen Zeitungs- und Buchladen und schließlich wollte er noch einen Supermarkt bauen. Nach dem Tod des Vaters verfolgte Soru zuerst eine Bankkarriere im Bereich der Unternehmensfinanzierung. Danach begann er mit dem Bau von Geschäftszentren, bis er sich 1995 für das Internet zu begeistern begann.
Der Durchbruch schaffte Soru mit Tiscali im Jahr 1999. Die gewichtigsten Akquisitionen waren Liberty Surf in Frankreich und die niederländische World Online. Dieses Jahr kamen ein spanischer und ein belgischer Anbieter, Airtelnet und Wanadoo, hinzu. Tiscali ist zu Europas größtem unabhängigem Internet-Provider avanciert mit insgesamt 7,3 Millionen KundInnen. Rund 15 Prozent bis 20 Prozent aller Internet-Benützer in Europa, so schätzt Soru, gelangen über Tiscali ins Netz. Im vergangenen Mai übernahm Tiscali Österreich den heimischen Provider EUnet.
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