Offiziell arbeitet die Stiftung, die auch ein Büro in Berlin hat, unabhängig von der Regierung in Tripolis. Ihre Ziele gibt die International Gaddafi Foundation mit Wohltätigkeit und Förderung der Menschenrechte an. Mit Millionensummen hatte sie vor drei Jahren die Freilassung der auf der philippinischen Insel Jolo festgehaltenen Geiseln, unter ihnen drei Deutsche, vorbereitet. Auch bei der Freilassung der Sahara-Geiseln soll sie eine maßgebliche Rolle gespielt haben.
International
Gaddafi-Stiftung will Opfer des "La Belle"-Anschlags entschädigen
Humanitäre Initiative soll aber kein Schuldbekenntnis sein
Berlin - Nach den Zahlungen für die Opfer des
Lockerbie-Anschlags ist Lybien jetzt auch bereit, die Opfer des
Attentats auf die Berliner Diskothek "La Belle" und ihre
Hinterbliebenen zu entschädigen. Die Entschädigung sei jedoch eine
rein "humanitäre Initiative" und kein Schuldbekenntnis, teilte am
Donnerstag die Internationale Gaddafi-Stiftung mit, die für die
Zahlungen aufkommen will.
Bei dem Anschlag auf die Berliner Diskothek starben 1986 zwei
US-Soldaten und eine Türkin, mehr als 200 Menschen wurden verletzt.
Laut einem früheren "Spiegel"-Bericht fordern die Opferanwälte
pauschal 500.000 Euro für jeden Verletzten. Die Familie der getöteten
Türkin und der ehemalige Eigner der Diskothek sollten je eine Million
Euro erhalten. Im Gegensatz zum Lockerbie-Anschlag weigert sich
Lybien bisher, für den Anschlag auf "La Belle" die Verantwortung zu
übernehmen. Von ihrem Einlenken erhofft sich die Regierung in
Tripolis eine Aufhebung der Sanktionen im UNO-Sicherheitsrat.(APA)