Bregenz - Eine "Neubesinnung auf die Kinder bejahende
Familie auf der Grundlage der Ehe zwischen Mann und Frau" erachtet
"Familien-Bischof" Klaus Küng als notwendig, um der "schon seit Ende
der sechziger Jahre zu niedrigen" Geburtenrate in Österreich zu
begegnen. Die Politik müsse Kinder, aber auch die Familie auf der
Grundlage der Ehe gezielt fördern, ohne die unvollständigen Familien
sowie Kinder, die keine Familie haben, zu vernachlässigen.
Kinderzahl muss zunehmen
Im Hinblick auf die neue Wertedebatte, die Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer (V) mit ihrer Kritik am Singleleben und der
Notwendigkeit des Kinderkriegens ins Rollen gebracht hatte, scheint
es Bischof Küng "nicht zielführend", Beschuldigungen in die eine oder
andere Richtung "auszusprechen oder sich gegen sie zu wehren",
erklärte Bischof Küng laut kathpress. Sachlich stimmt Küng mit der
Einschätzung überein, dass die Kinderzahl in Österreich zunehmen
muss: Zur natürlichen Regeneration der Bevölkerung wären mindestens
2,1 Kinder pro Familie notwendig, zuletzt sei diese Quote bei 1,3 und
sogar darunter gelegen. Dazu komme, dass die Zahl der Trauungen in
den letzten Jahren österreichweit stark gesunken ist.
Ideelle und materielle Förderung
Für die Kirche ist die Familie ein zentrales Thema, betonte Küng:
"Die christliche Familie hat, wenn sie dem Evangelium entsprechend
lebt, auch in einer weitgehend säkularisierten Umwelt die besten
Chancen". Sie brauche aber sehr viel Unterstützung und zugleich
Eigeninitiative, um in den heutigen Verhältnissen ihre Aufgaben als
"wichtigste Schule des Lebens, der Liebe und des Glaubens" erfüllen
zu können. Wie der Bischof weiter ausführte, braucht die Familie auch
seitens der Öffentlichkeit und des Staates die nötige Anerkennung
ihrer Bedeutung für die Gesellschaft und damit auch die entsprechende
materielle Grundlage. (APA)