Mit vier wechseln französische Kinder in die Vorschule (École maternelle), mit sechs in die Ganztagsschule. Die Regel ist eine Fünftagewoche mit Betreuung von 7.30 Uhr bis 18.30 Uhr. Die Gebühren für die Krippe sind einkommensabhängig; bei voller Betreuung können sie mit zu 500 Euro zu Buche schlagen.
Frankreich liegt EU-weit hinter Irland (2,01 Kinder pro Frau) auf Platz zwei bei den Geburtenzahlen: Mit durchschnittlich 1,89 Kindern pro Frau ist der Abstand zu Österreich (1,37 Kinder) deutlich.
Schweden (Fertilitätsrate: 1,65) ist ebenfalls für seine Kinderfreundlichkeit bekannt: Wohl kaum jemand käme es in den Sinn, eine Frau, die ihre Kinder der Obhut öffentlicher Betreuungseinrichtungen überantwortet, als "Rabenmutter" zu bezeichnen. Im Zuge weitgehender Annäherung der Erwerbstätigkeit der Frauen und Männer ist Ganztagsbetreuung auch von Kleinkindern zum Alltag geworden: 42 Prozent der Einjährigen und 82 Prozent der Dreijährigen werden außer Haus betreut.
Die Betreuung wird größtenteils in kommunaler Regie betrieben und staatlich finanziert; nur etwa 15 Prozent aller Kinder besuchen privat betriebene Tagesstätten. Seit 1995 sind die Gemeinden gesetzlich verpflichtet, Kindern erwerbstätiger oder studierender Eltern einen Betreuungsplatz zur Verfügung zu stellen.
Auch Kinder von Erwerbslosen oder von Eltern im Erziehungsurlaub haben das Recht auf eine mindestens dreistündige Betreuung pro Tag.