Die seit Monaten de facto existierende Spaltung der Salzburger Freiheitlichen ist am Dienstag auch formal vollzogen worden: Helmut Naderer - Landtagsabgeordneter, Landesparteivize, Flachgauer FP-Bezirksobmann und stellvertretender Bürgermeister von Seekirchen - ist aus der FP ausgetreten. Zuvor war gegen Naderer von FP-Landesparteichef Karl Schnell bereits ein Parteiausschlussverfahren angestrengt worden, nachdem sein einstiger Mitstreiter angekündigt hatte, bei den Gemeinderatswahlen im März kommenden Jahres mit einer eigenen Liste gegen die FPÖ antreten zu wollen.
Ob die Liste namens "Freie Demokraten" nur auf kommunaler Ebene operieren wird oder auch landesweit zur Wahl antritt, ist bis dato nicht entschieden. Naderers Gruppe könnte jedoch auf Unterstützung hoffen: Den Reihenaustritten in Hallein oder Wals-Siezenheim ist heuer auch die Gemeinderatsfraktion der ehemals freiheitlichen Hochburg Bad Gastein gefolgt.
Für die FPÖ ist das "Adieu" wichtiger Ortsgruppen und Funktionäre aus dem Flachgau ein schwerer Schlag. Wahlen werden in Salzburg nämlich in den stimmenstärksten Bezirken Salzburg-Stadt und eben im Flachgau gewonnen oder verloren. Die Schnell-Partei steht derzeit in den Umfragen bei etwa sechs Prozent (1999: 19,6).
Ruhe dürfte in die FP übrigens auch nach dem Austritt des einst zweiten Mannes der Blauen keine einkehren. In der Fraktion der Freiheitlichen Arbeitnehmer wird heftig über den möglichen Spitzenkandidaten für die AK-Wahlen Anfang 2004 diskutiert. Der dem Lager Schnells zugerechnete Herbert Trattnig hat sich in der blauen Fraktion als nicht mehrheitsfähig erwiesen.
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