In Wien waren für Samstag "Die Identitären" zu einer Demo angesagt. Was das für ein Verein ist, kann man der Website entnehmen: "Seit Jahren lassen wir uns von der EU bevormunden und müssen zusehen, wie sie die Wirtschaft ruiniert, Völker und Kulturen zerstört, Europa mit Fremden überflutet, unsere Grenzen öffnet und der Islamisierung tatenlos zusieht." Die Gruppe, die auch in Deutschland und Frankreich Ableger hat, lehnt aber offiziell Antisemitismus und Nationalsozialismus ab. Wohl eine Variante der "Neuen Rechten", wobei das Logo - der griechische Buchstabe Lambda - auf den Kampf der Spartaner an den Thermopylen hinweisen soll. Schon vor 2500 Jahren musste man sich gegen Massenzuwanderung (damals der Perser) wehren ...

Rechte Bildungsbürger also. Der Name der Bewegung ist auch für manche gar nicht so leicht auszusprechen - wie wäre es mit "die Idis"?

Jedenfalls scheint es sich nicht um Neonazis zu handeln. Die sind allerdings zuletzt massiver in Erscheinung getreten: KZ-Mauer von Mauthausen beschmiert, in Salzburg Gedenkstätten beschmiert und zerstört.

Die Rechten in all ihren Schattierungen - von Rechtspopulisten in den europäischen Parlamenten über die landläufigen autoritär Geprägten in der Bevölkerung bis zu echten Neonazi-Kleingruppen - scheinen momentan (wieder) Morgenluft zu wittern. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 17./18.5.2014)